065. Unerwartete Probleme

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Unerwartete Probleme

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In den kommenden Tagen, arbeitete und feilte Hermione weiter an allem, da es ihr nie gut genug erschien. Zum Abend verschwand sie meist ins Mungos, um nach Draco zu sehen und ihn etwas aufzumuntern, sowie abzulenken.

Ein scheinbar aussichtsloses Unterfangen, auch wenn sie ihm ab und zu ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubern konnte. Im Großen und Ganzen bekam sie ihn dennoch nicht so richtig aus seinem Loch heraus.

Am Mittwochnachmittag, des 31. Mai, suchte sie Ernie auf, da er sich noch immer nicht bei ihr gemeldet hatte. Sie wollte kein Risiko eingehen und ihm lieber selbst nochmal auf den Zahn fühlen.

„Her-Hermione. Hallo", stammelte er überrascht, als sie unverhofft vor seiner Wohnungstür stand.

„Darf ich kurz reinkommen?" „Hm", machte Ernie matt und trat zur Seite. Hermiones Blick huschte flüchtig durch die kleine Zwei-Raum-Wohnung, bevor sie sich zu ihm drehte.

„Ich will dich eigentlich gar nicht lange stören. Ich wollte nur fragen, wie du dich nun entschieden hast?" „Was?" „Dracos Verhandlung", erinnerte sie ihn, worauf etwas in seinen Augen zuckte.

„Wärst du bereit eine Aussage zu machen? Es würde uns wirklich unwahrscheinlich helfen, noch einen Fürsprecher zu haben." „Denkst du nicht, dass deine und vor allem Harrys Aussage reichen?", fragte er unschlüssig, sodass sich in ihrer Magengegend ein mulmiges Gefühl breitmachte, denn Harry war noch immer nicht aufgetaucht und reagierte auch nicht auf ihre Eulen. Genauso wenig Ginny.

Die beiden waren allerdings ihre wichtigsten Zeugen. Ginny, weil sie sehr viel mitbekommen hatte und Harry generell. Sein Urteil würde vermutlich das meiste Gewicht haben.

„Sicher. Aber je mehr desto besser. Umso klarer lässt sich das Bild darstellen. Eine Stimme geht gegen viele doch unter. Zumal die Meisten es ja gar nicht verstehen oder einen zweiten Blick riskieren wollen. Deswegen brauch ich wirklich jeden", erklärte sie ihm, doch das Unsichere in seiner Mimik blieb. Und das gefiel ihr nicht. Ganz und gar nicht.

„Du musst zur Verhandlung gar nichts weiter sagen. Nur, dass du im Schloss gegen einen Death Eater gekämpft hast und Draco dir da geholfen hat. Ich will dem Gamot damit einfach nur nochmal verstärkt vor Augen halten, dass er auf unserer Seite gestanden hat. Mehr nicht." „Ich weiß nicht", wurde Ernie noch unschlüssiger und ging an Hermione vorbei ins Wohnzimmer. Dort ließ er sich auf die kleine Couch fallen.

Die Gryffindor besah es sich unruhig. Im Innern ein immer blöder werdendes Gefühl, was sie krampfhaft versuchte zu ersticken, als sie zu dem Hufflepuff trat und sich zu ihm setzte.

„Ernie, bitte. Zwei, drei kurze Sätze zu dem, was du beobachtet hast. Mehr verlange ich doch gar nicht." „Das ... ich... Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, was ich gesehen habe." „Was meinst du?" „Ich weiß nicht mehr, ob ich wirklich Malfoy gesehen habe. Vielleicht war es doch jemand anderes. Ich will vor dem Gamot keine Falschaussage machen. Ich will keinen Ärger deswegen kriegen." Daraufhin horchte sie auf.

„Ist es das? Du hast Angst vor irgendwelchen Konsequenzen?", fragte sie ruhig, mit einer nur allzu bitteren Gewissheit im Hinterkopf, mit der sie ihn missmutig ansah.

Ernie ballte auf ihre Worte die Hände zu Fäusten, ehe er gepresst meinte: „Ja! Man, ich... Ich will mir meine Zukunft wegen dem nicht ruinieren! Ich will später an der magischen Uni in Memphis studieren. Die prüfen ihre Bewerber aber sehr genau und da... Ich kann da keinen Ärger und schlechte Beurteilungen gebrauchen!" „Verstehe", murmelte sie matt, maß den Jungen jedoch ziemlich vorwurfsvoll.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt