116. Die Nadel im Heuhaufen (2/2)

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„Denkst du der Täter hat ihn benutzt?" „Vielleicht. Und wenn ja, finden sich dort hoffentlich ein paar Spuren", resümierte Tonks, worauf Hermione nickte.

„Was ist mit Entwhistle und den anderen? Hast du die mal näher unter die Lupe genommen?", bohrte die Löwin. Tonks schüttelte mit dem Kopf.

„Die fünf mussten zur fraglichen Zeit alle bis zehn bei ihren Hauslehrern nachsitzen. Und da ich vermute, dass Draco gleich, nachdem ihr euch getrennt habt, angegriffen wurde, fallen sie vorerst raus. Zumal... Ich kenn sie jetzt zwar nicht genauer, allerdings trau ich ihnen eine solche Bluttat nicht zu. Sie machen auf mich eher den Eindruck von ein paar Halbstarken, die sich wichtig machen und in den Mittelpunkt spielen wollen. Oder wie siehst du das?", fragte Tonks ruhig. Hermione zuckte nur mit den Schultern.

„Möglich", murmelte sie und sah zurück auf die Akte in ihren Händen.

„Du siehst, ich habe im Moment wirklich keine Ahnung, wie ich die Sache am besten aufdröseln kann. Im Augenblick hab ich nichts Handfestes, sondern kann nur meinen Mutmaßungen nachgehen." „Und du vermutest, dass jemand Draco exakt das Gleiche antun wollte, wie einem bestimmten Opfer der Death Eater?" „Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ja. Ich suche unter den Opfern einen Namen oder sonst wie eine Verbindung zu jemandem hier in Hogwarts, bzw. zu Gibson. Einen Verwandten oder guten Freund." „Wie willst du da einen Namen finden?", sah Hermione bitter zu ihr, worauf Tonks die Schultern hängen ließ.

„Du sagst es. Wie?" Damit fiel ihr Blick auf Draco, dem sie erneut durch die Haare strich. Nachdenklich.

„Im Moment fisch ich absolut im Trüben. Und ich fürchte das wird auch so bleiben, bis Draco wieder ansprechbar ist." „Glaubst du er hat etwas mitbekommen? Er hatte doch die Augen verbunden." „Ich weiß. Vielleicht hat er aber eine Stimme erkannt. Oder sonst eine Eigenheit." „Denkst du sie haben mit ihm gesprochen?" Hermione war skeptisch. Tonks nickte jedoch.

„Ihre Flüche werden sie sicher laut und deutlich ausgesprochen haben. Zumindest den ... Avada. Anderenfalls wäre die erhoffte Reaktion ja im Nichts verpufft", erklärte Tonks und wurde dabei immer leiser. Hermione wiederum immer wütender, die unweigerlich die Hände zu Fäusten ballte.

„Wie kann man..." „Ich weiß", meinte Tonks tröstend und legte beruhigend eine Hand auf Hermiones kleine Fäuste.

„Wir finden die. Und dann bekommen sie ihre gerechte Strafe. Versprochen." „Gerecht", presste Hermione bitter hervor und verzog die Lippen zu einem blutleeren Strich.

Bis jetzt hatte sie nicht viel in Sachen Gerechtigkeit gespürt. Im Gegenteil. Die Gerechtigkeit schien eher wie ein Zug an Draco vorbeizurauschen.

„Es wird alles gut", meinte Tonks abermals. Hermione schnaubte nur, bevor sie die Akte auf ihrem Schoß erneut aufschlug und nach den Details absuchte, denen Tonks vorerst nachgehen wollte.

So wurde es später und das Schloss mit all seinen Bewohnern allmählich munter. Unter diesen waren zwei, die sich gegen halb acht ihren Weg in den Krankenflügel bahnten. Und zwar mit ein paar Lunchboxen bewaffnet.

„Dacht ich's mir doch", begann Blaise leise, mit einem matten Lächeln, als er zu Hermione und Tonks trat. Die Gryffindor schielte die beiden Schlangen jedoch schief von unten an.

„Sag mal, was war das gestern?" „Was?", stellte Blaise sich dumm und setzte seine beste Unschuldsmiene auf, die Hermione nur zu gut kannte und damit auch durchschaute.

„Das eine sag ich euch, wenn einer von euch, oder Draco, noch ein einziges Mal auf die Idee kommt, mich mit dem Obdormiscunt außer Gefecht zu setzen, dann schwör ich, tret ich euch so langen in den Arsch, dass ihr zwei Wochen nicht mehr sitzen könnt!", drohte sie. Blaise und Charlie sahen sich daraufhin nur dümmlich grinsend an, bevor Blaise sich zu ihr beugte und ihr einen Kuss als Entschuldigung auf die Wange hauchte.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin