044. Ein Kampf, zwei Ziele, viele Schicksale

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Ein Kampf, zwei Ziele, viele Schicksale

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„Malfoy. Aufwachen", echote ihm eine weiche Stimme immer stärker in den Ohren nach. Und das zunehmend klarer und deutlicher. Nur wenig später konnte er definieren, wem die Stimme gehörte, was er auch sah, als er die Lider schwach hob.

Er blinzelte ein paar Mal, um die grauen Schleier vor seinen Augen ganz zu vertreiben, dennoch erkannte er Hermione und... War das zu fassen? Sie lächelte leicht. Und zwar erleichtert.

„Granger?", kam es ihm recht schwerfällig über die Lippen. Auch stach und brannte es fürchterlich in seinem Innern, allen voran in der Lunge. Hermione konnte auf sein Murmeln allerdings nicht anders, als mehr zu lächeln.

„Besser?" „Nein", murrte er und fasste sich an den hämmernden Schädel, sodass sie ihm half, sich halbwegs aufzusetzen.

„Was machst du hier?", erkundigte sie sich ernst.

„Das ist ja wohl meine Sache!", knurrte er und lenkte so Rons Aufmerksamkeit bedrohlich auf sich.

„Wag es ja nicht, uns in die Quere zu kommen, Malfoy!", giftete der Rotschopf lautstark, zu dem Draco abfällig blickte. In den Augen des Gryffindors sprühte es bereits vor Hass, als er mit seinem Zauberstab auf Dracos Gesicht deutete, der es sich süffisant besah.

„Sonst fällt dir nichts Besseres ein, Weasley? Ich bin enttäuscht", gab er ihm, zwar noch immer keuchend aber dennoch spitz, zu verstehen, was Ron allmählich zur Weißglut trieb.

„Halt die Schnauze, du elender -" „Jetzt hör schon auf!", mischte sich Hermione böse dazwischen und drückte ihm die Hand mit dem Stab weg. Draco grinste auf die Regung leicht, an den sich Hermione wieder ernst richtete.

„Was willst du hier?", fragte sie nochmal, bekam allerdings keine Antwort, sodass sie anders ansetzte.

„Warum bist du uns überhaupt gefolgt? Wenn dich hier irgendeiner sieht, bist du erledigt!" „Sollte euch doch gelegen kommen!", zischte er verbissen, worauf etwas in den Augen der Hexe blitzte. Kurz darauf machte der Ernst in ihrem Blick etwas Weichem Platz, mit dem sie ihn nachdenklich betrachtete.

„Versteck dich irgendwo", meinte sie schließlich ruhig. Draco schnaubte.

„Sonst geht's dir gut oder was? Ich werd mich bestimmt nicht -", stockte er, als ihm ohne Vorwarnung ein heißer Schnitt durch die Brust ging. Er hustete gequält und brachte einen kleinen Klecks Blut hervor.

„Hey!", stieß Hermione erschrocken aus, als er sich gefährlich verkrampfte. Dabei versuchte sie ihn zu stützen, doch er schlug ihr die Hand weg.

„Lass mich!", keuchte er und würgte den dicken Kloß, der sich in seinem Hals drohte breitzumachen, gänzlich heraus, sodass der Steinboden noch stärker mit Blut befleckt wurde.

„Anapneo", murmelte Hermione auf den Anblick rasch. Kurz darauf öffneten sich seine Atemwege wieder und das Brennen ebbte ab. Sie sprach noch zusätzlich den Episkey, um ganz sicher zu gehen, bevor sie ihn, in einem Anflug von Sorge, musterte.

„Versteck dich und verhalt dich ruhig", gab sie ihm erneut zu verstehen, worauf er sie wütend anfunkelte. In ihrem Blick lag aber auch weiter etwas Weiches. Die Andeutung eines kleinen Lächelns. Doch ehe er es richtig erfassen konnte, ergriff Ron sie am Arm und zog sie energisch von ihm weg zu sich.

„Man, lass den! Wir haben ganz andere Probleme", erinnerte er sie.

„Ron hat Recht. Es bleibt noch immer einer übrig. Und an den ranzukommen ist am schwersten." „Jetzt komm endlich!", zog Ron sie fordernd, schon fast bestimmend, mit sich, als er mit Harry in den Gängen der Schule verschwand. Hermione warf Draco jedoch nochmal kurz einen unsicheren, leicht besorgten Blick zu, bis Ron sie gänzlich um die nächste Ecke zerrte.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now