110. Gefühle in Wallung (2/2)

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„Komm schon, Harry!", lag Ron seinem besten Freund weiter in den Ohren, der konsequent auf Durchzug schaltete und sich auf den Weg runter in die Große Halle zum Abendessen machte.

„Er hat etwas vor! Ich weiß es! Er -" „HÖR ENDLICH AUF! Verdammt, ich kann's nicht mehr hören!", fuhr Harry herum und funkelte den Rotschopf wütend an.

„Warum geht das nicht in deinen Dickschädel? Da ist nichts! Das bildest du dir nur ein!" „Das tu ich nicht!", widersprach Ron aufgebracht und hielt Harry letztlich am Arm fest.

„Man, lass mich los!", murrte der Held und wand sich aus Rons Griff. In den sonst so sanften, grünen Augen flammte dabei ein warnendes Funkeln auf.

„Du musst das doch sehen! Verdammt, er war am Sonntag erst in der Diagon Alley und Merlin weiß wo noch. Keine zwei Tage später brechen die aus Azkaban aus. Findest du das nicht einen komischen Zufall?", argumentierte Ron. Harry schnaubte.

„Nein. Zumal er mit Tonks unterwegs war und da vermutlich ein Geschenk für Hermione gekauft hat!" „Als Vorwand! Tonks kann er doch kurzzeitig außer Gefecht gesetzt haben. Immerhin hat er jede Menge mentale Zauber drauf. Dieses Okklu- und Legilimentik Zeug. Bestimmt beherrscht er noch mehr. Und heute Morgen hat er ein verdächtiges Paket bekommen!" „Merlin nochmal. Bist du schon mal auf die Idee gekommen, dass seine Mutter ihm etwas geschickt hat?" „Er hat das Paket von Harper bekommen!" „Und?" „Wahrscheinlich hat er sich was über den schicken lassen, weil man seine Post garantiert kontrolliert! Die beiden haben sich dann auch noch richtig verschwörerische Blicke zugeworfen." „Du spinnst doch!", motzte Harry und ging weiter. Ron schloss allerdings rasch zu ihm auf und versperrte ihm den Weg.

„Tu ich nicht! Das Verrückteste kommt ja noch! Ich hab gesehen wie er das Paket dann Dobby gegeben hat. Und der hat sich vor Malfoy verbeugt!", platzte es aus Ron heraus. Daraufhin sah Harry ihn restlos zweifelnd an.

„Ehrlich, Ron. Lass deinen Kopf mal von Madam Pomfrey durchchecken. Als ob Dobby sich vor Malfoy verbeugen oder überhaupt auf ihn hören würde. Er ist frei, schon vergessen?" „Vielleicht ist er doch nicht so frei, wie wir immer dachten? Er hat sich vor der Kakerlake verbeugt. Zweimal! Ich hab's genau gesehen!" „Jaah. Genauso wie du als Einziger gesehen haben willst, dass Malfoy Hermione verfluchen wollte!" „Wollte er doch auch! Er hatte die Hand bereits am Zauberstab!" „Du tickst echt nicht mehr richtig!", zeigte Harry ihm den Vogel und nahm die letzten Stufen in Angriff, als Ron ihn aufs Neue festhielt.

„Dann frag Dobby! Ruf ihn!" „Merlin, gibst du dann endlich Ruhe?" „Ruf ihn! Los ruf ihn!", drängte Ron, dem Harry stöhnend nachgab.

„Dobby? Wärst du so freundlich kurz zu mir zu kommen?", rief Harry in den Raum. Wenig später ploppte es neben ihm. Der Elf verbeugte sich dabei so tief, dass seine Ohren fast den Boden berührten.

„Mr. Harry Potter Sir haben gerufen?" „Ja. Tut mir leid wenn ich dich von deiner Arbeit abhalte. Ich wollte dich nur kurz etwas fragen." „Oh, was möchte Mr. Harry Potter Sir wissen?", fragte Dobby. Harry kam sich bereits jetzt dämlich vor, den Elf nach Malfoy auszufragen.

„Stimmt es, dass Malfoy dir heute ein Paket gegeben hat?" „Das ist richtig", bestätigte Dobby, worauf Ron ein zufriedenes „Hah!" entwich, während Harry blöd guckte.

„Ernsthaft?" „Ja. Dobby wurde gebeten es in die Schulsprecher-Räume zu bringen." „Was war da drin?", bohrte Ron sofort nach, zu dem Dobby nichts ahnend schaute.

„Dobby weiß nicht. Dobby glaubt Tränke von Mr. Harper", piepste der Elf.

„Siehst du? Siehst du?", richtete Ron sich an Harry.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now