084. Ruhe? Von wegen ...

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Ruhe? Von wegen ...

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„Sch-Schulsprecher?", stammelte Hermione, deren Augen riesengroß wurden. In diesen begann es vor Überraschung, Begeisterung und allen voran Freude, zu strahlen. Draco sah die Direktorin hingegen völlig entsetzt an.

Schulsprecher? Er??? Das war alles, aber garantiert keine gute Idee, was er der Direktorin auch gleich zu verstehen gab.

„Professor, ich... Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, ausgerechnet mich zum Schulsprecher zu machen. Das... Da taugen andere mehr dafür. Potter, oder so und da... Das kann ich nicht machen. Das gibt doch nur Ärger." „Wieso?", sah Hermione verwundert zu ihm, die noch immer vor Begeisterung sprühte. Dass sie diese Chance bekam, man ihr dieses Amt anvertraute, diese Ehre... Damit hatte sie überhaupt nicht mehr gerechnet.

Wieso? Das ist jetzt nicht dein Ernst?", sah er die Gryffindor fassungslos, aber auch zweifelnd an, die nicht verstand, was sein Problem war? Doch bevor Draco erklären konnte, meldete sich noch eine vierte Stimme zu Wort.

„Ich denke schon, dass es eine sehr gute Idee ist, mein lieber Draco." Als die beiden die bekannte jedoch verloren geglaubte Stimme hörten, schauten sie zu dieser. Es war Albus Dumbledore, der ihnen aus einem der Porträts, warm zulächelte.

„Professor!", entwich es Hermione überrascht, der kurz darauf die Tränen in die Augen stiegen.

„Es ist schön, zwei meiner Schüler gesund und wohlauf wiederzusehen", lächelte der alte Mann milde, während Draco ihn vermehrt mit kalten Augen taxierte.

Er hatte sich die ganze Zeit für den Tod des alten Schulleiters verantwortlich gefühlt und mit den Dingen gequält, die er durch sein Handeln heraufbeschworen hatte. Und das bis zu dem Tag im Mungos, als Hermione ihm von den Plänen Snapes und Dumbledores erzählt hatte. Dass alles irgendwo abgesprochen und genauestens kalkuliert war. Es war ein abgekartetes Spiel, in dem er nicht mehr war, als ein weiteres Bauernopfer. Und das diesmal auf der scheinbar guten Seite!

Diese hatte seine Sorgen und Ängste, um seine Mutter und Freunde, schamlos ausgenutzt und hätte es auch noch zugelassen, dass er wegen allem zum Mörder wurde! Immerhin wusste Snape ganz genau, was passieren würde, wenn er bei der Sache nicht mitspielte. Es gab bei den Death Eatern keine Aussteiger. Genauso wenig eine Chance, sich dem zu verweigern. Draco kannte niemanden, der eine derartige Entscheidung überlebt hätte. Snape hatte nur zu gut gewusst, was man mit seinem Patensohn tun würde, wenn er es nicht schaffte, Voldemorts Auftrag zu erfüllen.

Merlin, dass Bell und Weasley bei seinen verkappten versuchen, Dumbledore umzubringen, nicht draufgegangen waren, war pures Glück! Er hätte in seiner Verzweiflung um ein Haar zwei unschuldige Menschen getötet! Trotzdem war den beiden nichts anderes eingefallen, als ihre Pläne weiter zu verfolgen und mit dem Leben von Menschen zu spielen!

Dumbledore konnte wirklich froh sein, dass er nur noch ein Abbild war, andernfalls hätte Draco sich bereits auf dieses scheinheilig lächelnde Gesicht gestürzt und ihm gezeigt, was er von alldem hielt! Alternativ hätte er jetzt auch gern das Porträt abgefackelt. Und das von Snape als Nächstes. Und sowas schimpfte sich Patenonkel. Pah!

„Was ist?", fragte Hermione verwirrt, als sie das unheilvolle Lodern in seinen Augen registrierte. Etwas, was auch Minerva auffiel.

„Stimmt etwas nicht?", erkundigte die Professorin sich, der er mit einer Eiseskälte in der Stimme, wie auch gefährlich beherrschten Ruhe entgegnete: „Nein. Es ist alles in Ordnung, Professor. Ich lass mich doch gerne von anderen für ihre kranken Pläne benutzen und zum Mörder machen", schnarrte er den Rest sarkastisch.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt