099. Schmetterlingseffekt (2/2)

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„Ich will ihm nicht wehtun. Aber so wie das jetzt ist, das ist für mich keine Beziehung. Es ist alles so steif und irgendwie gezwungen." „Vielleicht redet ihr mal miteinander, hm?" „Und dann?", sah sie unsicher zu Hermione.

„Dann bist du schlauer. Unter Umständen beschäftigt Harry nur irgendetwas und deswegen läuft es im Moment nicht so, wie du dir das wünschst. Klärt das erstmal. Erklär ihm, wie du dich fühlst und was dir fehlt. Frag ihn, ob er ein Problem hat, bei dem du ihm helfen kannst, aber mach nicht solchen Mist wie gestern. So riskierst du mehr, als nur Harry zu verletzen." „Hm. Aber sag mal... Wo wir hier gerade beim Thema Männer sind. Ich bin nicht die Einzige, die wild geflirtet hat", grinste Ginny wieder leicht. Hermione guckte jedoch ehrlich ahnungslos.

„Was meinst du?" „Was wohl? Hab ich dir gestern schon gesagt. Du und Draco? Ich hatte zeitweise echt das Gefühl, er wollte dich mit Haut und Haaren auffressen", grinste sie.

„Du spinnst doch!" „Tu ich nicht. Als ihr getanzt habt, war das stellenweise echt nicht jugendfrei", kicherte sie, worauf Hermione sie süffisant ansah.

„Ein Tango ist auch nicht unbedingt jugendfrei." „Schien ihm aber sehr viel Spaß gemacht zu haben", grinste Ginny dreckig und bekam dafür einen sanften Klaps auf den Oberarm.

„Du spinnst. Wirklich. Davon abgesehen bin ich überhaupt nicht sein Typ." „Aha. Wie sieht deiner Meinung nach denn die perfekte Frau für Mr. Malfoy aus?" „Hübsch." „Du bist hübsch." „Sexy." „Bist du auch, wenn du willst. Vor allem gestern." „Reinblütig." „Wir wissen beide, dass er sich daraus nichts mehr macht." „Sicherlich traditionell veranlagt." „Das ist deine Vermutung, ich schätze eher Nein. Immerhin hat er sich doch von allem losgesagt, nicht?", grinste Ginny keck, während Hermione in ihrem Hirn nach einem weiteren Argument suchte. Nur war das Problem, dass sie tatsächlich keine konkrete Vorstellung davon hatte, was dieser Kerl wirklich wollte.

Sie entsann sich nur des knappen Gesprächs mit Charlie, vor einer Woche in ihrem Turm. Eine Herausforderung hatte er gesagt. Jemand, der ihm ebenbürtig war und auch Kontra gab. Jemanden mit Temperament, wie zum Beispiel Ginny. Am wichtigsten war ihm laut Charlie wohl jemand, der ihn aufrichtig liebte. Ihn selbst, mit seinen Macken und der dunklen Vergangenheit und nicht, was mit ihm und seinem Namen erbtechnisch verbunden war.

„Ich warte", lauerte Ginny.

„Worauf?" „Auf deine neue Ausrede in Bezug auf die Interessen Mr. Malfoys." „Merlin, ich weiß nicht was er will!", schnaubte Hermione und warf sich rücklings auf das Bett.

Dieses Gespräch verursachte ihr allmählich Kopfschmerzen. Dieser Kerl verursachte ihr Kopfschmerzen! Ginny legte sich auf den Anblick gemütlich neben sie und stützte den Kopf auf dem Arm ab.

„Also sind wir uns einig, dass er dich interessant findet?" „Das ist deine Meinung. Inwieweit sein Interesse tatsächlich geht, da... Ich hab keine Lust das herauszufinden und mich am Ende zur Idiotin zu machen. Ich bin einfach froh, dass er mir inzwischen so ein Freund ist, wie Blaise. Davon abgesehen...", seufzte Hermione und wurde sichtlich betrübt, als ihre Gedanken in eine vollkommen andere Richtung gingen.

„Komm mir jetzt ja nicht mit Ron!", beschwor Ginny sie. Hermione lächelte daraufhin matt und schüttelte mit dem Kopf.

„Nein. Nein, ich..." Wieder seufzte sie und umschloss schließlich den Anhänger ihrer Kette, bevor sie traurig zu Ginny sah.

„Ich krieg Ben auch nicht aus dem Kopf." „Oh!", entwich es ihrer Freundin geschlagen, die sofort mitfühlend Hermiones Arm tätschelte, worauf sie schwach lächelte.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now