132. Ärger im Verzug (1/2)

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Ärger im Verzug

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„Draco! Komm, jetzt mach endlich auf!", versuchte Blaise am kommenden Tag erneut sein Glück, da der Blonde am Abend nicht mehr aus dem Schlafsaal gekommen war. Und jetzt auch nicht, obwohl sie schon recht spät dran waren. Mit frühstücken würde das nichts mehr werden.

„Draco! Verdammt, mach auf oder ich helf mit dem Bombarda nach!", drohte Blaise und fing sich dafür einen wütenden Blick von Charlie ein.

„Sehr einfühlsam", frotzelte er sarkastisch, was Blaise gekonnt ignorierte.

„Ich zähl bis drei. Wenn du bis dahin die Tür nicht offen hast -" „Musst du immer so ein Drama machen?", zischte Charlie, den Blaise bloß sauer anfunkelte, bevor er einen Schritt zurück trat.

„Eins..." Keine Reaktion.

„Zwei..." Wieder nichts.

„Zweieinhalb..." „Wahnsinnig erwachsen", kommentierte Charlie erneut und wurde abermals Opfer des bösen Blicks, als es klackte und die Tür aufging. Als die beiden zu Draco sahen, war er bereits halb auf dem Gang verschwunden. Blaise eilte ihm sofort nach, während Charlie einen raschen Blick in den Schlafsaal warf. Dabei weiteten sich seine Augen in blanken Schrecken, ehe er Blaise am Kragen packte und ihn dadurch kurz würgte.

„Ey!", motzte er. Charlie deutete ihm allerdings wortlos in den vollkommen zerstörten Raum. Das Einzige, was dort nicht dem puren Kleinholz glich, war das Bett, in dem Draco offensichtlich geschlafen hatte. Oder zumindest versucht hatte zu schlafen, so zerwühlt wie das aussah. Alles andere hingegen...

„Merlin, hat der randaliert?", murmelte Blaise fassungslos. Charlie schluckte nur, ehe er seine Vermutung äußerte.

„Ich schätze eher, dass er wieder so einen Anfall hatte." „Merlin nochmal", entwich es Blaise geschockt, während Charlie die Tür schloss und den Dunkelhaarigen eilig hinter sich her zog, damit sie Draco einholten. Der war schon halb auf dem Weg zu Verwandlung, als sie ihn erreichten.

„Draco, jetzt warte kurz", mahnte Charlie und bekam ihn so richtig zu Gesicht. Sein Freund sah noch verkaterter aus, als tags zuvor. Noch blasser, mit noch mehr dunklen Schatten um die Augen, während die grauen Augen selbst stumpf und leicht trüb erschienen. Völlig übermüdet.

„Scheiße. Sag mal, hast du überhaupt geschlafen?", fragte Charlie mit wachsender Sorge, denn das war weder vorletzte Nacht der Fall, ebenso die davor. Draco wirkte zudem nicht nur übermüdet, sondern auch total ausgelaugt. Erschöpft, was Charlie nicht wunderte, wenn er im Schlaf, oder wie auch immer man diesen Zustand nennen mochte, diese Ausbrüche hatte.

„Keine Ahnung", brachte der Blonde dünn hervor.

„Etwas." „Ganz ehrlich? Du solltest dich lieber bei Madam Pomfrey hinlegen", mahnte er. Draco schüttelte jedoch mit dem Kopf.

„Kann ich drauf verzichten", zischte er und setzte sich wieder in Bewegung, um nicht zu spät zu Verwandlung zu kommen, da Professor Quent genauso bissig war, wie früher McGonagall.

So nahm der Unterricht ähnlich stumpfsinnig seinen Lauf, wie schon am Vortag. Er nahm erneut nur das Nötigste von seiner Umgebung wahr, wobei die Tendenz der Aufnahmefähigkeit verstärkt gen Null ging. Merlin sei Dank, musste er sich heute weder mit dieser Zicke von Monroe rumärgern, noch mit Dippet, wobei der ihn eigentlich in Ruhe ließ. Dennoch. Draco hatte keine Lust sich in der Nähe dieses Mannes aufzuhalten.

So hangelte er sich mehr schlecht als recht von einer Stunde zur nächsten. Dabei stellte Zaubertränke eine kleine Herausforderung da, denn die Dämpfe stiegen ihm ordentlich zu Kopf. Ihm wurde leicht schwindlig, und er hätte zweifellos sein Mittagessen in dem Kessel entsorgt, wäre er essen gewesen.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now