032. Ein verhängnisvolles Unterfangen

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Ein verhängnisvolles Unterfangen

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„Draco? Hey", rüttelte Blaise seinen Freund immer stärker, nur schien der inzwischen im Koma zu liegen. Er reagierte kaum und schlief einfach weiter, was Blaise und Charlie überdeutlich zeigte, dass er mit den Kräften vollkommen am Ende war. Sie hätten ihn im Grunde auch gerne etwas länger schlafen lassen, nur wollten sie nicht noch mehr Zeit verlieren. Die ganze Situation würde dadurch nur noch komplizierter werden, als sie es ohnehin schon war.

„Lass mich mal", murmelte Charlie, schob Blaise weg und deutete mit seinem Zauberstab auf Draco, bevor er leise den Aufwachzauber sprach. Doch selbst der tat seine Wirkung nicht. Der Blonde blinzelte noch nicht einmal, sodass Blaise dicht zu ihm trat.

„MALFOY!", brüllte er ihm direkt ins Ohr. Daraufhin zuckte er zusammen und sah mit kleinen, roten Augen zu Blaise.

„Spinnst du?", zischte er völlig verpennt, als sich Charlie einklinkte.

„Der Trank ist fertig." „Trank?", verstand Draco jedoch nicht und gähnte herzhaft. Er hatte das Gefühl, sein Hirn würde zerfließen, als er versuchte sich an irgendetwas zu erinnern.

„Der für den Mindeater. Für Hermione", half Blaise ihm auf die Sprünge. Damit war Draco schlagartig wach und saß aufrecht. Jedoch zu schnell, denn er sah Sterne und meinte, der Raum würde sich um ihn drehen.

„Oh, scheiße", murmelte er und presste die Hand fest an den Kopf, um dem plötzlichen Schwindel Einhalt zu gebieten. Charlie und Blaise beobachteten es unsicher. Am Ende sprach Charlie seine Befürchtungen aus, die ihm in den vergangenen beiden Stunden vermehrt gekommen waren.

„Willst du das wirklich machen?" Auf die Frage schielte sein Freund ihn tödlich an, was Charlie konsequent ignorierte und stattdessen nachsetzte. Und das unwahrscheinlich besorgt.

„Hör mal, ich versteh dich ja und alles aber... Man Draco, das ist nicht ungefährlich, sich in dem Geist eines anderen aufzuhalten und zu bewegen! Erst Recht, wenn dann noch zusätzlich so dunkle Magie im Spiel ist. Du hast keine Ahnung, was dich dort erwartet. Du weißt nicht, wie seine Magie wirkt, geschweige denn wie du diese Magie aus ihrem Geist lösen sollst. Und selbst wenn, du bist doch überhaupt nicht mehr in der Verfassung halbwegs klar zu denken! Blaise und ich, wir haben dich kaum wach gekriegt. Du ... du könntest dabei draufgehen!", brauste Charlie ungewollt auf.

Sein Freund schwieg daraufhin kurz und ließ alles sacken, aber auch den Schwindel abklingen, bevor er recht leise „Ist mir egal" murmelte.

„Draco -" „Nein. Es ist meine Schuld, dass es überhaupt erst so weit gekommen ist. Ich hätte viel früher etwas dagegen machen sollen. Ich hätte gar nicht erst zulassen dürfen, dass die sie so schwer verletzen." „Du hattest, was weiß ich wie viele gegen dich. Es grenzt doch schon an ein Wunder, dass ihr heil aus dem Manor herausgekommen seid", meinte Blaise, während Draco ihn auf die Bezeichnung heil recht düster ansah.

„Hör zu, Hermione ist unsere Freundin und wir wollen auch, dass sie wieder gesund wird. Aber nicht um jeden Preis! Wenn du deswegen drauf gehst, dass ... dass...", wusste Blaise nicht, was er sagen sollte, während Draco kurz ein kleines Lächeln über die Lippen huschte, bevor sich erneut dieser schwermütige Ausdruck auf seine Züge legte.

„Danke, aber... Mir ist das wirklich egal, wenn ich... Ich kann das einfach nicht mehr", murmelte er geschlagen.

„Was?" „Alles! Die ganzen letzten Jahre und vor allem Monate und..." Er seufzte und versank zunehmend in seinen Gedanken, als er seinen Freunden tonlos erzählte.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now