082. Halt mich (2/2)

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„Des Weiteren sollten Sie darauf achten, welche Zauber Sie anwenden. Flüche sind tabu. Das sollte Ihnen bewusst sein. Die Strafaufsicht wird Sie über das Bannarmband kontrollieren", deutete sie auf sein rechtes Handgelenk. Dass um dieses noch ein dünnes, silbernes Metallarmband lag, bemerkte er jetzt erst.

Dieses blöde Arschloch Gibson musste es ihm irgendwann angelegt haben, als er ihn durch die Gänge gescheucht und mit seinen kranken Phantasien fast wahnsinnig gemacht hatte. Nun, da er es sah, registrierte er deutlich, dass dieses Ding seltsam pulsierte. Als würde es leben. Ein unheimlicher Gedanke. Am Ende sah er wieder zu seiner Professorin.

„Es nimmt jeden Zauber auf, den Sie über Ihren Zauberstab ausführen und gibt einen Impuls frei, der dem Rat und der Strafaufsicht quasi die Art Ihrer Magieanwendung offen legt. Und das für besagte fünf Jahre. Ihren Zauberstab bekommen Sie im Übrigen in Hogwarts zurück." „Okay", murmelte er und sah nochmal auf dieses komische Teil, das scheinbar lebte.

„Alle anderen Einzelheiten... Nun, darüber wird Hermione Sie noch in Kenntnis setzen", lächelte die alte Hexe der Jüngeren zu, die zustimmend nickte und Draco das Papier aus den Händen nahm. Er musterte sie fragend.

„Wiederholst du dein Jahr?", begann er unsicher. Sie grinste.

„Das kannst du dir doch denken. Ich will einen richtigen Abschluss haben. Blaise und Charlie machen ihr Jahr auch nach", erklärte sie, worauf er zu seinen Freunden sah.

„Wirklich?" „Klar! Denkst du, wir lassen dir alleine den ganzen Spaß? Davon abgesehen will ich nicht noch ein Jahr auf meine feurigen Mädels verzichten", gluckste Blaise und sah grinsend zu Hermione, die ihm schmunzelnd eines der kleinen Couchkissen entgegen warf.

„Was?", lachte er, während Draco die Erleichterung überkam. Er hatte kurzzeitig schon Angst gehabt, dort dann allein zu sein. Aber mit Blaise und Charlie und dann auch noch Hermione... Das versprach interessant zu werden.

„Ich denke, das war erstmal das Wichtigste. Alles Weitere besprechen wir in Hogwarts." Damit erhob sich die Professorin und zog ein Döschen aus ihrem Umhang, welches sie Hermione reichte.

„Der Portschlüssel wird sich morgen Punkt 15:00 Uhr aktivieren und Sie nach Hogsmeade bringen. Ich bitte Sie, diesen Zeitpunkt nicht zu verpassen. Wie gesagt, ein paar Dinge möchte ich gerne vor Ort klären." „Ist gut, Professor." „Dann wünsche ich Ihnen noch einen ruhigen und angenehmen Abend, Hermione. Draco...", richtete sie sich an den Blonden, der verdutzt schaute, da sie ihn genauso vertraut beim Vornamen nannte.

„Ruhen Sie sich aus. Daniel wollte auch nochmal nach Ihnen sehen", erklärte sie und sah zu dem Heiler, der zustimmend nickte. Draco folgte ihrem Blick kurz, bevor er zurück zu der Hexe sah.

„In Hogwarts wird sich Madam Pomfrey weiter um Sie kümmern." „Es ist nicht so schlimm, Professor", versuchte er sich herauszureden, da ihm die Situation doch irgendwie unangenehm, und vor allem surreal war. Dass sich die Hauslehrerin von Gryffindor offensichtlich ... nun ja, Gedanken um das Wohlbefinden eines Slytherins machte.

Anscheinend hatte er die alte Hexe die ganzen Jahre über ziemlich falsch eingeschätzt. Aber so war das eben mit den Vorurteilen. Er hatte welche gegen andere und andere hatten diese Vorbehalte und eine festgefahrene Meinung über ihn.

„Ich denke, Daniel kann diese Sache am besten beurteilen. Gesund ist auf alle Fälle etwas anderes, also nehmen Sie sich die Ruhe, die Sie brauchen." „Sie hat Recht", meinte Daniel und trat zu ihm.

„Hermione hat dir ein Zimmer fertig gemacht. Ich seh erstmal nach dir und dann legst du dich hin und schläfst dich richtig aus." Daraufhin nickte er knapp, womit Minerva verschwand.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now