086. Ein Problem kommt selten allein (1/2)

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Ein Problem kommt selten allein

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Erst Sekunden später, die wie Stunden schienen, mischte sich in die unbehagliche Stille teils verunsichertes, teils verwirrtes, teils entsetztes, wie auch fassungsloses Gemurmel und Getuschel.

„Ma-Ma-Malfoy?", stammelte Neville, der wie seine Freunde bleich geworden war. Hermione schluckte und sah zu besagtem Slytherin, der nun auch von seinen Leuten recht überfahren angesehen wurde. Allen voran von Blaise und Charlie.

Draco selbst rührte sich nicht. Weder sah er auf, noch zuckte er, noch reagierte er auf die vorsichtig, leise gemurmelten Worte von Blaise, der versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erregen. In der kommenden Sekunde knallte es.

„MALFOY!?!", brüllte Ron durch die Halle und stand mit einem Satz, sodass sein Stuhl polternd nach hinten fiel.

„SIND SIE WAHNSINNIG?", schrie er Minerva an.

„Nach allem, was das Frettchen getan hat, lassen Sie den wieder in die Schule und machen einen Death Eater zu allem Überfluss auch noch zum Schulsprecher?!", keifte Ron unsäglich wütend und deutete anklagend auf den schweigsamen Blonden.

Sein Gesicht hatte sich von schlohweiß zu purpurrot verfärbt, und das innerhalb von 0,5 Sekunden. Auf seinen Ausbruch brach noch angeregteres Getuschel los, als ohnehin schon, was dafür sorgte, dass gerade die Jüngeren recht verängstigt seinem Fingerzeig, zu den sieben Slytherins, folgten. Zu besagtem Death Eater.

„Haben Sie komplett den Verstand verloren?!", schimpfte er weiter, womit sich die Direktorin fing und ihn säuerlich ansah.

„Mr. Weasley, ich verbiete mir diese Äußerungen! Wir -" „WIESO? Es ist die Wahrheit! Er gehört zu denen! Er hat das Dunkle Mal! Verdammt, ich versteh nicht, wie sie den tatsächlich aus Azkaban lassen konnten!? Er -" „Es reicht!", fuhr Minerva ihn nun wirklich lautstark an, ebenso Hermione.

„Oh Ron, halt die Klappe!" Daraufhin drehte er sich unsagbar wütend zu ihr.

„Hast du das gewusst?", schnauzte er sie an, worauf sie kurz schluckte, sich dann allerdings fing und versuchte, das Thema zu wechseln.

„Was spielt das denn für eine Rolle?!" „Hast du oder hast du nicht?", blaffte Ron sie weiter an, sodass sein Kopf drohte zu platzen, so sehr glühte er inzwischen. In den blauen Augen loderte mittlerweile ein alles verzehrendes, dunkles Flammeninferno.

JA! Seit vier Stunden, okay? Und ich hab euch nichts gesagt, weil ich genau das hier hab kommen sehen!", fauchte sie zurück, worauf noch mehr Gemurmel losbrach. Rons Gesichtsfarbe wurde daraufhin so dunkel, dass man fürchten musste, er könnte jeden Moment vor Wut, Zorn ja schon Hass, ersticken oder explodieren.

Harry maß seine Freundin ein wenig wütend. Darunter mischte sich zunehmend eine dumpfe Enttäuschung, die ihn mit dem Kopf schütteln ließ, während die restlichen Anwesenden zwischen Malfoy und den Streitenden tuschelnd hin und her sahen.

„Du kapierst es einfach nicht! Der Krieg ist vorbei!" „Einen, den er mit angezettelt und verschuldet hat!", schrie Ron und deutete auf den Slytherin, bevor er weiter keifte.

„Hast du etwa vergessen, was er alles getan hat? Wie er uns alle die ganzen Jahre behandelt hat? Verdammt, er hat diese Psychopathen in die Schule gelassen!" „ES REICHT!", donnerte Minervas Stimme in einer ohrenbetäubenden Lautstärke durch die Große Halle, sodass sich die Schüler die Hände auf die Ohren pressten.

„Mr. Weasley. Ich VERBIETE Ihnen derart haltlose Äußerungen!", fuhr sie Ron erneut scharf an, der sich aber nicht beruhigte und weiter seiner alten Hauslehrerin die Stirn bot.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now