064. Sorgenkind, Hermione Granger

3.6K 218 26
                                    


Sorgenkind, Hermione Granger

۩ ۞ ۩

Als sie im Mungos ankam, war es bereits weit nach 19:00 Uhr. Es hatte alles in allem länger gedauert, als gedacht. Dass so überraschende Gespräch mit Ernie machte ihr allerdings ein wenig Hoffnung, auf ein Verständnis der Gesellschaft, wie auch mehr Akzeptanz. Hoffnung darauf, dass sie noch einen zusätzlichen Zeugen anbringen konnte, der Draco entlastete.

Sie würde sicherheitshalber am Mittwoch trotzdem nochmal bei Ernie vorbeischauen. Zudem hoffte sie, dass Harry bis dahin wieder auftauchte. Zu zweit bekamen sie Ernie sicherlich überredet. Jetzt aber... Jetzt hatte sie andere Sachen im Kopf und verschwand unter zaghaftem Klopfen in Dracos Zimmer. Wie erwartet hockten Blaise und Charlie bei ihm.

„Hey", warf sie den Jungs zu und erntete, wie schon den ganzen Tag, verwunderte Blicke, die recht schnell etwas Sorgenvolles annahmen.

„Schlecht geschlafen", erklärte sie knapp, noch bevor einer der Drei fragen konnte. Die Jungs sahen sich daraufhin dementsprechend zweifelnd an. Allen voran Blaise und Charlie.

„Brauchst du einen stärkeren Schlaftrank?" „Trank?", stutzte Hermione kurz, sodass Charlie sofort das Richtige schlussfolgerte.

„Du hast ihn wieder nicht genommen, oder?" „Vergessen." „Dann sollten wir dir mal einen Anti-Vergesslichkeitstrank mixen", maß Charlie sie warnend. Hermione winkte ab und schaute stattdessen zu Draco. Der Blonde sah noch immer so schlecht aus, wie am Vorabend. Überhaupt. Er machte nicht den Eindruck, als würde sich sein Körper erholen.

„Wie geht's dir?" „Das sollte ich dich fragen", meinte er müde und maß sie tatsächlich mit Sorge. Der Blick war dem gleich, mit dem er sie damals im Cottage gemustert hatte, als es ihr wirklich dreckig gegangen war. Jetzt aber... Es war nichts im Vergleich zu dieser Zeit oder dem, was ihm momentan so zu schaffen machte.

„Mir fehlt nichts. Davon abgesehen liegst du im Mungos, nicht ich." „So wie du aussiehst, gehörst du genauso ins Bett", mischte Blaise sich dazwischen, dem Charlie nickend beipflichtete. Hermione hörte allerdings nicht auf die beiden, sondern konzentrierte sich ganz auf Draco.

„Mir ist vorhin Ernie Macmillan über den Weg gelaufen. Er hat mir ein paar sehr interessante Sachen erzählt und -" „Was? Hat er sich das Maul über uns zerrissen?", schnaubte Blaise, worauf Hermione ihm einen strafenden Blick zuwarf.

„Ehrlich, Blaise. Ihr solltet auch nicht immer gleich etwas Schlechtes von anderen denken." „Denkt man über uns doch auch nur!", muffelte er, dem Hermione nichts entgegensetzen konnte. Leider.

„Euer Ruf eilt euch nun mal voraus", erinnerte sie die Drei, konzentrierte sich dann allerdings wieder voll auf Draco.

„Ernie hat nichts Schlechtes gesagt. Er meinte aber zu mir, dass du ihm und Seamus wohl gegen einen der Death Eater geholfen hast." „Stimmt das?", stutzte Blaise.

„Keine Ahnung. Kann sein. Ich hab nicht geguckt, wer gegen wen gekämpft hat", erklärte der Blonde matt, zumal es ihm irgendwo auch egal gewesen war. Er hatte schließlich in erster Linie Hermione gesucht. Diese nickte.

„Er muss dich in der Halle wiedererkannt haben, als du mit Blaise gesprochen hast. Auf alle Fälle...", erzählte sie, was sie mit Ernie geredet hatte. Draco hörte ihr aber nicht richtig zu, sondern schielte zu Blaise, dem er mittels Telepathie zu verstehen gab: „Bring sie nach Hause ins Bett und pass auf sie auf", ehe er Charlie auftrug: „Mach ihr einen starken Trank fertig. Wahrscheinlich hat sie Albträume wegen allem, was war und schläft deshalb so schlecht." 

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now