116. Die Nadel im Heuhaufen (1/2)

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Die Nadel im Heuhaufen 

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„Wie inkompetent sind SIE?!", brüllte Umbridge außer sich vor Wut und hetzte ihrem Gegenüber einen Fluch auf den Hals, den er mit Mühe abwehrte.

Sie hatte ihn erneut in die Lagerhalle bestellt, als sie vor ein paar Stunden erst erfahren musste, dass der Malfoy Spross wieder aufgetaucht war. Und zwar, als sie gerade in der Verwaltungsstelle des Gamots die Flucht des Junior Death Eaters deklarieren wollte. Schwer verletzt war er, aufgrund eines Attentats, hatte man ihr erklärt. Das brachte ihre ganzen Pläne durcheinander und gefährdete obendrein auch ihren Sitz! Schon wieder!

„Was bei Merlin habe ich Ihnen letztens gesagt? Wie kann es so schwer sein, einen Halbwüchsigen zu eliminieren? Sind Sie zu dumm ein einfaches Avada richtig anzuwenden?!", schnauzte sie ihn an. Sie hatte nach diesem Debakel nicht mehr wirklich den Nerv, den Schein zu wahren.

„Er war tot!", rechtfertigte der Söldner sich aufgebracht.

„Offensichtlich", mokierte Umbridge zynisch und funkelte ihn tödlich an.

„Ja, verdammt! Die kleine Kröte hat nicht mehr geatmet! Er hatte keinen Puls mehr!", schrie er halb wahnsinnig und verteilte dadurch eine Sprühfahne seines Speichels. Umbridge sah ihn daraufhin nur angewidert an.

„Haben Sie den Avada auf ihn gewirkt oder nicht?", verlangte sie kalt zu wissen, worauf ihr Gegenüber unverständliches Zeug nuschelte.

„... nicht direkt", hörte sie heraus, sodass sie mit den Augen rollte.

„Also haben Sie ihn nicht getötet. Vermutlich war er aufgrund Ihrer Spielchen nur tief bewusstlos", schlussfolgerte Dolores und wurde langsam wieder ruhiger. Sie zupfte einen Fussel von ihrer pinken Tweedjacke, während der Mann stinkig schnaubte.

„Das kann er unmöglich überlebt haben!" „Laut meinen Quellen schon. Und da Sie, wie Sie eben sagten, den Avada nicht auf ihn gewirkt haben, ist diese Sache nicht so unmöglich wie Sie denken. Der Bengel hat die Death Eater, den Krieg und letztlich auch Azkaban überlebt. Dass er derart zäh ist, hätte ich selbst nicht erwartet, so wie ich ihn kennengelernt habe. Aber nun ja...", monierte sie und sah gefährlich auf. In den Augen ein dunkles Funkeln.

„Ich habe Ihnen gesagt, dass es mir egal ist, was Sie mit ihm machen. Wie Sie ihn zur Strecke bringen. Wenn Sie Ihre blutigen Spielchen so gerne spielen, habe ich nichts dagegen. Mein Auftrag lautete allerdings, ihn zu töten und seine Leiche verschwinden zu lassen! Weder das eine noch das andere haben Sie geschafft! Wo hatten Sie ihn überhaupt verscharrt? Sie hatten mir versichert, man würde ihn nie finden!", wurde Umbridge erneut sauer. Der Söldner schnaubte.

„Es gibt da so einen Raum im Schloss, der verschwindet, wenn man ihn nicht mehr braucht. Der -" „Raum der Wünsche? Sie Idiot haben ihn ausgerechnet dort gelassen?" Umbridge klappte der Kiefer runter. So viel Dummheit konnte doch nicht in einem Menschen existieren! Der Mann zuckte nur mit den Schultern.

„Ich hätt ihn nicht ungesehen aus dem Schloss bekommen!", rechtfertigte er den Gedanken, der teils auf dem Mist seiner Cousine gewachsen war, die ihn dort verrotten lassen wollte. Umbridge kniff die Augen daraufhin gefährlich zu Schlitzen zusammen.

„Haben Sie ernsthaft geglaubt, er würde mit diesem Raum im Nichts verschwinden? Oder das dieser Raum anderen nicht bekannt wäre? Nach der Schlacht dürfte so ziemlich jeder Schüler diesen verfluchten Raum kennen! Malfoy war selbst ein Jahr lang dort am werkeln, sowie Potter!" Auf die Erinnerung an Potter und seine geheime Armee, verzog sie missbilligend die Lippen.

Was im Verborgenen liegt (1/?)حيث تعيش القصص. اكتشف الآن