097. Der Zauber Slytherins (1/3)

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Der Zauber Slytherins

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Knapp eine Stunde später traf das Schulsprecherpaar im Wohnzimmer wieder aufeinander.

Hermione war Dracos Rat gefolgt und hatte sich ein dunkelblaues Kleid herausgesucht, das ihrer Figur schmeichelte und luftig, kurz über den Knien endete. Diesem hatte sie noch Chiffonärmel angehext, damit man den Verband an ihrem linken Unterarm nicht direkt sah.

Draco, Blaise, Charlie und Ginny wussten zwar, was sich darunter verbarg, allerdings wollte sie eventuelle Fragen anderer vermeiden.

Ihre zierlichen Füße steckten in ein paar gleichfarbigen Pumps, die sie ein wenig größer machten. Jedoch nicht groß genug, um mit Draco auf Augenhöhe zu sein. Der Slytherin musterte sie schmunzelnd von oben bis unten, was sie nervös stimmte.

„Was? Du hast gesagt, so was in der Richtung wie zur Weihnachtsfeier." „Hab ich gerade etwas Negatives gesagt?", schmunzelte er und trat zu ihr.

Der Blonde war bei einer dunklen Jeans geblieben, während sein Oberkörper in einem silbergrauen Hemd steckte. Die obersten drei Knöpfe waren offen und gewährten so einen kleinen Einblick auf seinen Brustansatz. Um den Hemdkragen lag eine ungebundene, ebenfalls silbergraue Fliege, die seinem Outfit etwas Freches verlieh.

Das verwuschelte Chaos auf seinem Kopf unterstrich den Eindruck zusätzlich, dass er von einer Party kam und nicht erst auf eine ging. Seiner Gesamterscheinung tat es keinerlei Abbruch, sondern machte ihn eher noch attraktiver, obwohl das Hemd im Moment ein wenig zu groß ausfiel, da sein Körper es noch nicht ganz ausfüllte wie früher.

„Du siehst verboten gut aus. Da muss ich aufpassen, dass Blaise sich nicht an dich ranschmeißt", grinste er und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr, die sich frecherweise aus der Hochsteckfrisur gelöst hatte. Ihr Make-up war dezent und betonte hauptsächlich ihre Augen. Ihre Lippen schimmerten in einem zarten Rosa, die einen zum Küssen einluden und...

Ahhh, beherrsch dich, Draco, mahnte er sich. Wie sah das denn aus, wenn er sie jetzt hier überfiel? Am Ende verfiel sie in die gleiche Panik wie letztens, immerhin war da leider, leider noch die Sache mit dem Wiesel. In eine derartige Verlegenheit wollte er sie nicht bringen.

Er war sich sicher, dass sie sich dafür geißeln würde, den Idioten vielleicht betrogen zu haben. Sie würde es nicht genießen und unsicher sein. Sie sollte aber genießen, genauso wie er jede Sekunde genießen wollte. Von daher lächelte er charmant und eroberte sich keck ihre rechte Hand, auf die er ihr kaum spürbar einen Kuss hauchte. Dieser genügte, um ihr das Blut hochgradig in die Wangen zu treiben.

Hätte Draco das plötzliche Herzrasen seiner Gryffindor gespürt, hätte er sein kleines Spielchen noch etwas vertieft. Da er es aber nicht spüren konnte, meinte er lächelnd: „Würden Mylady mir die Ehre erweisen, heute Abend meine Begleitung zu sein?" „Sehr gerne, nur...", lächelte sie leicht verlegen, sodass Draco die Ohren spitze.

„Nur?" „Wir haben noch zwei junge Damen, die eine Begleitung brauchen." „Oh, darum wird Blaise sich reißen. Genauso Charlie. Die beiden können ausgezeichnet tanzen, ebenso meine Wenigkeit, wenn ich das anmerken darf? Ginny und Luna wird nicht langweilig werden, keine Angst", schmunzelte er, bevor er mit Hermione zu den Raben verschwand.

Dort löste die Löwin rasch das Rätsel, worauf das Porträt aufschwang und das Innere des Ravenclaw Gemeinschaftsraums preisgab. Als die Schüler die Schlange entdeckten, guckten einige blöd, was kurz darauf schlimmer wurde.

„Luna? Wir können", rief die Brünette die Blonde lächelnd, die bis eben in eine Unterhaltung vertieft war. Als sie Hermione und Draco sah, trat sie zu den beiden.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt