037. Ein ernstes Gespräch

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Ein ernstes Gespräch

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Kaum dass er Hermione zum ausruhen genötigt hatte, machte sich Blaise auf die Suche nach dem Idioten Namens Malfoy. Er entdeckte den Blonden, wie schon in den vergangenen Tagen, unten am See. Er hockte zusammengesunken am Ufer und warf Steine ins Wasser.

„Da hat einer schlechte Laune", murmelte Blaise und schlurfte den Hang runter. Als er hinter ihm stand, trat er seinem Freund mit dem Fuß sacht ins Kreuz.

„Wenn du so weiter machst, können wir den See bald ausbaggern." „Lass mich in Ruhe", murmelte Draco und pfefferte den nächsten Stein energisch in das Gewässer, was sich Blaise skeptisch besah, bevor er sich neben ihn ins Gras fallen ließ.

„Vorher verrätst du mir, was los ist." „Gar nichts." „Das kannst du sonst wem erzählen aber nicht mir. Also? Warum gehst du Hermione aus dem Weg?", setzte er ihm gleich das Messer auf die Brust, worauf Draco düster das Gesicht verzog.

„Es ist doch jetzt eigentlich alles erstmal gut. Warum redest du nicht mit ihr?" „Warum?", fauchte Draco wütend. Blaise musterte ihn auch weiter ruhig.

„Warum, genau. Sie ist nach allem inzwischen doch ganz anders auf dich zu sprechen als früher. Also, was hast du auf einmal für ein Problem?" „Was mein Problem ist? Das ist jetzt nicht dein Ernst!?" „Im Gegensatz zu dir kann ich keine Gedanken lesen, Malfoy. Also. Was ist dein Problem?" „Das ist mein Problem!", schrie er halb, riss sich den Hemdärmel hoch und offenbarte damit das hässliche, schwarze Etwas auf seinem Arm, was Blaise nur kurz betrachtete. Als er seinen Freund wieder ansah, erkannte er wie sich in dessen Augen immer mehr eine dumpfe Verzweiflung stahl.

„Sie weiß das doch", meinte Blaise ruhig, während Draco den Ärmel wieder runter zog, um das Mal zu verstecken.

„Es ist nicht, dass sie es weiß, sondern alles, was damit zu tun hat, verdammt." „Hey, du hast das doch nicht gewollt", versuchte Blaise ihn zu beruhigen, nur drohte der Knoten in Draco gerade gänzlich zu platzen.

„Was spielt das denn für eine Rolle? Denkst du ernsthaft, irgendjemanden wird es interessieren, was ich wollte und was nicht?" „Charlie und ich, wir zählen also nicht?", rieb Blaise ihm gespielt beleidigt unter die Nase, was ihn nur noch mehr poltern ließ.

„Verdammt, ihr seid meine Freunde! Ihr kennt mich!" Und wie wir dich kennen, dachte Blaise deprimiert, als Draco weiter redete.

„Von euch einmal abgesehen, wird es aber niemand verstehen. Keiner wird mir nach allem glauben, dass ich nichts damit zu tun haben wollte! Sollte diese ganze Scheiße trotz allem gut ausgehen, was ich bezweifle, was denkst du, was dann passiert? Sie werden einen Kahlschlag machen, mit allem, was auch nur irgendwie nach Death Eater aussieht!" „Man Draco, das weißt du doch nicht", meinte Blaise ruhig, der glaubte die Sorgen seines Freundes zu verstehen.

„Du hast doch niemanden umgebracht. Snape hat Dumbledore getötet." „Ja! Aber nur weil ich ihn vorher entwaffnet hab! Er konnte sich nicht gegen Snape wehren!" „Du hattest doch keine andere Wahl, als bei diesem Scheiß mitzumachen." „Hast du mir nicht zugehört? Das wird niemanden interessieren! Du hast das Miniwiesel doch gehört! Keiner wird einem Death Eater glauben! Und mir gleich gar nicht! Dafür ist zu viel passiert! Dafür hab ich das Bild von mir über die ganzen Jahre schon viel zu stark geprägt!" „Hermione sieht das inzwischen anders", nahm Blaise ihm kurz den Wind aus den Segeln, denn er guckte für einen Moment irritiert, bevor sich in seinen Blick etwas unsagbar Gequältes stahl.

„Leider." „Wieso leider? Man, jetzt red mal Klartext. Ich versteh dich langsam echt nicht mehr. Wenn sie dich nicht mehr so abgrundtief hasst, dann ist das doch gut." „Nein." „Warum nicht?" „Weil's an den Tatsachen nichts ändert. Sollte diese Geschichte gut ausgehen, werden sie mich wegsperren und das war's dann." „Draco -" „Wenn es so kommt, ist es mir lieber zu wissen, dass sie mich auch weiter hasst. Alles andere ertrag ich nicht mehr!" „Mensch, Dray. Das -" „Verdammt, warum konntest du mich nicht einfach lassen?" „Was lassen?", stutzte Blaise, der sich das Leid seines Freundes kaum mehr mit ansehen konnte, was im Kommenden sogar noch schlimmer wurde.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now