Was im Verborgenen liegt (1/?)

134. Gespräche am See (2/2)

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„Draco war letzten Freitagabend mit ihr im Raum der Wünsche und hat sie gewissermaßen zu einem Candle-Light-Dinner ausgeführt." „Und Hermione war nicht begeistert?" „Doch. Sie hat mir am Samstag total davon vorgeschwärmt, bis ich ihr verklickert habe, dass das kein einfaches Abendessen unter Freunden war, sondern ein 1-A Date. Sie wollte es erst als nichtig abtun, hat dann aber eingesehen, dass ich Recht habe. Dass Draco ganz offensichtlich ein spezielles Interesse an ihr hat, was mir auf der Party in den Kerkern schon verstärkt aufgefallen ist. Jedenfalls hat er es ihr Samstagabend gestanden und... Na ja, Hermione hat ihm nicht die gewünschte Bestätigung gegeben, weil sie immer noch in ... in Ben verliebt ist." „Was? Dieser komische Kerl von vor zwei Jahren?" „Genau der. Sie hat von ihm damals nicht nur die Kette, sondern nach dem Ball auch noch eine verzauberte Rose geschenkt bekommen, die auf seine Gefühlsregung abgestimmt ist. Sie blüht, wenn er an sie denkt und das tut sie noch immer. Das ist Hermione ein Zeichen dafür, dass er erstens noch lebt und sie zweitens nicht vergessen hat, wie auch nach wie vor zu lieben scheint. Sie hat mit der Rose versucht einen Trank zu brauen, um ihn irgendwie per Eule zu erreichen, nur funktioniert das nicht. Sie klammert sich aber daran, was ich irgendwo sogar verstehe. Ben war ... anders." „Anders?", stutzte Harry und maß Ginny ein wenig zweifelnd.

„Hermione weiß doch gar nichts Näheres über ihn. Ich mein... Er hat sich nur auf dem Ball einmal gezeigt und dann auch nicht vollkommen unverhüllt. Sie hat doch nach wie vor keine Ahnung, mit wem genau sie es damals zu tun hatte." „Auf alle Fälle nicht mit einem schlechten Menschen", merkte Ginny rasch an, da Harrys Aussage eine starke Tendenz in diese Richtung aufwies.

„Denk doch nur mal an die Magie der Kette. Würde ihr jemand so etwas schenken, der ihr Schaden will oder sonst wie etwas Böses mit ihr im Sinn hat?" Daraufhin brummelte er, nickte letztlich aber zustimmend, bevor er wieder auf das Eigentliche zurückkam.

„Das erklärt wieso Draco so drauf ist, nicht aber Hermione." „Für wie gefühllos hältst du sie?", schimpfte Ginny leicht.

„Ihr tut es weh, weil sie ihm so weh tun musste. Und ich denke, sie quält sich selbst so sehr, weil sie tief in sich eben doch mehr für Draco empfindet, als nur Freundschaft. Sie hat ihn geküsst!" „Sie hat... WAS? Wann?", fiel Harry aus allen Wolken.

„Nach ihrer Geburtstagsfeier. Sie hat sich um seine Verletzung gekümmert, und da ist es irgendwie passiert. So wie sie mir die Sache beschrieben hat, sind die sexuellen Spannungen wohl einfach zu groß geworden, sodass sich ihr Hirn mal verstärkt ausgeklinkt hat. Sie hat sich dann zwar mit Entschuldigungen rausgeredet, aber na ja..." „Das ist..." „Das ist das Problem und der Grund für die miese Stimmung. Draco ist total niedergeschlagen und Hermione quält sich mit ihrem schlechten Gewissen, wie auch der Tatsache, dass Draco ihr verständlicherweise gerade aus dem Weg geht. Deswegen hat er sich die vergangenen Tage vermutlich auch in den Kerkern verkrochen." „Nachvollziehbar", murmelte Harry noch immer etwas erschlagen, aufgrund der neuen Informationen.

„Und jetzt?", sah er nach einer Weile ratlos zu Ginny.

„Das ist die Frage. Wir können hier leider nichts machen, so gern ich den beiden bei der Sache auch helfen würde. Aber das ist ein Problem, was sie unter sich ausmachen und lösen müssen." „Klasse", stöhnte Harry.

„Du wolltest es unbedingt wissen", erinnerte Ginny ihn, worauf er brummelte und für einen Moment betretenes Schweigen unter ihnen einkehrte.

Harry hatte weiter verstärkt damit zu tun, den Aspekt zu verarbeiten, wirklich zu begreifen, dass ausgerechnet Draco Malfoy, sich in ihre Hermione verliebt haben sollte. Sie lieben sollte, wie Ginny ihn zu korrigieren wusste. Das wollte ihm dennoch nicht so richtig in den Schädel. Allen voran die Tatsache, dass es wohl schon länger der Fall war, wie Ginny vermutete.