066. Verhandlung I: Auftakt (1/2)

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Verhandlung I: Auftakt

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Am nächsten Tag war es soweit. Die Verhandlung war zwar erst für 9:00 Uhr angesetzt, allerdings wuselte Hermione bereits seit 8:00 Uhr vor dem Verhandlungssaal herum und ging abermals alles durch.

Gegen 8:30 Uhr tauchten die ersten Zeugen, sowie Zuschauer auf. Blaise, der zusammen mit Charlie, dessen Vater und Dracos Mutter kam, trat sofort zu der Gryffindor, die ein einziges Nervenbündel war. Zudem sah man ihr an, dass sie kein Auge zugemacht hatte.

„Hermione! Oh man, setz dich", zog er die junge Hexe zu sich und drückte sie auf eine der Bänke vor dem Saal, bevor er rechts von ihr Platz nahm. Charlie auf der anderen Seite.

„Tief durchatmen. Du siehst aus, als ob du gleich hyperventilierst", mahnte Charlie, worauf sie zwar nickte, dann aber anfing, mit ihren Fingern zu spielen. Blaise unterband es, indem er ihre Hand festhielt. Kurz darauf verflocht die Gryffindor ihre Finger energisch mit seinen.

„Das geht schief. Das wird schief gehen", sah sie Blaise verzweifelt an, der mit Kopf schüttelte.

„Wird es nicht. Also hör auf dich verrückt zu machen. Du hast dich optimal vorbereitet und siehst zudem richtig professionell aus", griente Blaise und musterte seine Freundin anerkennend.

Sie trug ein dunkelblaues Kostüm, da die Farbe Blau für Wahrheit stand. Dieses bestand aus einem knielangen Rock, samt passendem Blazer, der zugeknöpft über einer schneeweißen Bluse lag. Darüber hatte sie sich einen neuen, tiefschwarzen Umhang gezogen, während ihre kleinen Füße in ebenso dunkelblauen, nicht zu hohen, Pumps steckten.

Ihre Haare waren elegant, allerdings nicht zu fein, zurückgesteckt, sodass man einen klaren Blick auf ihre Züge, und vor allem die Augen hatte. Auf ihrem Gesicht schimmerte ein dezentes Make-up, welches sie um einiges älter und reifer wirken ließ, ihre Blässe jedoch nicht verbarg. Dafür war sie innerlich ein zu nervöses Wrack.

„Aber was, wenn sie diesem Antrag nicht stattgeben? Wenn -" „Dann haben wir trotzdem noch die Zeugen, denen du die entsprechenden Fragen stellen kannst", meinte Charlie aufmunternd. Schließlich kam Daniel zu ihr und kramte etwas aus seiner Jackentasche.

„Was ist das?", fragte Hermione unsicher, als er ihr eine kleine Phiole reichte.

„Nur was Leichtes zur Beruhigung. Du siehst aus, als ob du das vertragen könntest", lächelte er matt, als die Hexe rasch das Fläschchen nahm und den Inhalt hinter schluckte.

„Danke", keuchte sie und hob den Blick. Langsam aber sicher tauchten immer mehr Menschen auf. Da war Luna mit ihrem Vater Xenophilius, wie auch Neville mit seiner Großmutter Augusta. Tonks und Remus. Molly und Arthur, die noch George, Ron, Bill und Fleur im Schlepptau hatten. Schließlich kamen auch Minerva, Madam Pomfrey und Kingsley. Die Leute, die sie teils brauchte. Nur ihr wichtigster Zeuge war nicht da, weshalb sie zu Molly und Arthur trat.

„Bitte sagt mir, dass Harry und Ginny auf dem Weg sind", sah sie die beiden halb flehend an. Mollys Gesichtsausdruck wurde daraufhin entschuldigend.

„Sie sind noch nicht wieder aufgetaucht." Hermione stöhnte.

Merlin, das darf doch nicht wahr sein!?

Verdammt, sie hatte so auf Harry gebaut und gezählt! Er hatte es ihr versprochen!

„Scheinbar ist er zur Vernunft gekommen und hat kapiert, dass das Frettchen nach Azkaban gehört", bemerkte Ron genüsslich. Auf seinen stechenden Kommentar sah Hermione bitter zu ihm.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now