134. Gespräche am See (1/2)

2.2K 185 46
                                    


Gespräche am See

۩ ۞ ۩

Der Donnerstag kam, wie der Mittwoch geendet hatte. Nass, kalt und grau. Und für Draco mit höllischen Kopfschmerzen, die gleich mehr wurden, als er das Desaster sah, was sich in seinem Zimmer widerspiegelte.

„Nein", stöhnte er fertig und sank zurück ins Kissen. Anschließend drehte er sich auf den Bauch und vergrub den Kopf frustriert unter den Kissen. In der nächsten Sekunde schrie er seinen Frust raus.

So viel zu Daniels Mittelchen. Wirkten genauso, wie die von Pomfrey. Nämlich gar nicht. Seine Albträume waren für ihn so real wie zuvor und förderten damit weiter sein kleines, magisches Problem.

„Dobby!", rief er durch die Kissen nach dem Elf, der augenblicklich erschien.

„Master haben gerufen? Was kann-... Oh!", stieß der Elf erschrocken aus, als er das Chaos sah. Kurz darauf tapste er zu Draco, der unter den Kissen versteckt da lag.

„Geht es dem jungen Herr gut?" „Nein. Kümmer dich um den Mist hier, ich brauch 'ne Dusche", murmelte Draco geschlagen. Dobby nickte „Gewiss" und machte sich ans Aufräumen und Reparieren. Draco beobachtete es kurz träge mit einem Auge, bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzte.

Er blieb fast eine halbe Stunde unter dem Schauer. Zeit hatte er schließlich genug, immerhin war es gerade mal 4:30 Uhr! Viel besser ging es ihm hinterher dennoch nicht. Er fühlte sich weiterhin wie erschlagen und hatte zudem diesen scheiß Druck auf dem Schädel lasten. Irgendwo war doch noch was gegen Kopfschmerzen.

Nachdem er zwei der Tränke intus hatte, verschwand er zurück in sein Zimmer, was inzwischen wieder vollkommen intakt war, gleich so, als wäre nie etwas gewesen. Dobby war wie immer gründlich. Vielleicht sollte er ihm auch mal ein paar Socken zum Dank schenken. Am besten zwei Paar unterschiedliche. Da stand er ja so drauf, hatte Hermione mal gemeint.

Hermione.

Als die Hexe durch seinen Geist huschte, machte sich unweigerlich noch stärker die Frustration und Bitterkeit in ihm breit. Zwar mochte Charlie Recht haben, dass das kein Zustand war und vor allem nicht so weitergehen konnte. Nur sah er sich bisher außerstande, normal mit der Hexe umzugehen. Er schaffte es im Augenblick nicht einmal, ihrem Blick länger als ein paar Sekunden standzuhalten, ohne, dass ihn eine Welle der Bitterkeit und des Schmerzes überrollte. Es war zum Kotzen.

Zwar stimmte es, was er ihr am Samstag gesagt hatte. Dass er ihr weiter ein Freund, und damit Nahe sein wollte. Nur erschien ihm das gerade unmöglich. Er wollte, aber es ging nicht.

Wenn er sie ansah, sah er nichts anderes, als seine Hoffnungen, Wünsche und Träume in Scherben liegen. Und das tat einfach nur weh. Deswegen sah er sie nicht an und würde ihr für den Moment auch weiter aus dem Weg gehen. Angefangen damit, dass er in die Küche verschwand frühstücken, auch wenn er keinen Hunger verspürte. Allerdings hatte er keine Lust, schon wieder im Krankenflügel zu landen. Warum auch immer. Und da Madam Pomfrey ihm gestern damit auf die Nerven gegangen war, dass er leichte Mangelerscheinungen aufwies, würde er jetzt eben so eine blöde Schüssel Müsli und ein Butterbrötchen essen.

۩ ۞ ۩

Hermione nahm gedrückt zur Kenntnis, dass Draco bereits verschwunden war. Und das offensichtlich schon recht früh. Er musste den Turm verlassen haben, als sie noch geschlafen und sich mit ihren Albträumen herumgequält hatte. Und das sollte etwas heißen, denn er schlief sonst so lange wie möglich. Zumindest hatte er das immer, wenn sie zusammen...

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now