125. Gespräche (2/2)

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Charlie setzte keine drei Minuten nach Blaise am Eingang zum Quidditch-Feld auf, und lies Daphnes Besen achtlos neben dem von Blaise liegen. Dem wollte der Brünette gerade am liebsten in den Arsch treten für seinen Hitzkopf!

Merlin allein wusste wer dort war und Blaise rannte dem alleine nach! Im günstigsten Fall war es nur jemand aus einem der anderen Häuser, der etwas spionieren wollte. Im allerungünstigsten Fall jedoch jemand, der es erneut auf Draco abgesehen hatte. Und wenn letzteres zutraf, würde dieser jemand sich bestimmt nicht durch Blaise aufhalten lassen. Im Gegenteil.

So verschwand Charlie mit gezücktem Zauberstab im Durchgang und achtete akribisch auf alles. Allerdings erkannte er in dem plötzlichen Halbdunkel nichts, was ihn verwirrte. Warum waren die Lampen aus?

Mit einem raschen Schlenker seines Stabs erhellte er den Gang wieder und schnappte prompt nach Luft, als er gut zehn Meter von sich entfernt, eine reglose Gestalt in Quidditch-Kleidung auf dem Boden liegen sah.

„Scheiße, Blaise!", zischte Charlie und stürzte zu seinem Freund. Er hatte eine kleine Platzwunde am Kopf und war zudem bewusstlos. Das verhieß nichts Gutes und so vermutlich auch, dass nicht nur jemand zum spionieren gekommen war.

„Rennervate", murmelte Charlie über die reglose Gestalt des Schwarzhaarigen, der schließlich stöhnte und sich auf den Rücken drehte.

„Scheiße, was...", krächzte Blaise und kniff die Augen zusammen, als dutzende bunte Lichtblitze vor diesen umher tanzten.

„Bleib liegen. Episkey", sprach Charlie, womit die Kopfverletzung heilte und Blaise erneut aufstöhnte.

„Dieses miese Aas!" „Hast du wen erkannt?", fragte Charlie, nachdem sich die Wunde geschlossen hatte. Nebenher half er Blaise etwas auf und lehnte ihn behutsam an die Wand.

„Nein. Ich hab hinter mir nur was klappern gehört. Als ich mich umdrehen wollte, hab ich bloß noch einen roten Lichtblitz gesehen." „Sei froh, dass es kein Grüner war", merkte Charlie an und sah nochmal näher nach ihm, bevor er Blaise direkt anschaute.

„Was rennst du auch alleine los?", meckerte er.

„Was, wenn es mehr als einer gewesen wäre? Merlin, nach allem was passiert ist, können wir gar nicht vorsichtig genug sein!", schimpfte er, da Blaise nichts weiter fehlte, von der Tatsache abgesehen, dass der Slytherin einen dicken Schädel hatte, der ihm unangenehm brummte.

„Ja doch! Wo ist Draco?" „Mit Daphne und Hermione auf der Tribüne. Kannst du aufstehen?" „Denke schon." „Dann komm. Euer Training bläst du lieber ab. Wegen der Sache sollten wir ganz schnell Tonks und McGonagall Bescheid geben", mahnte Charlie, half ihm auf und stützte ihn noch etwas.

Gemeinsam traten sie den Rückweg an, wo ihnen, kaum wieder im Licht des Stadions, Draco, Hermione und Daphne bereits entgegen kamen. Als sie sahen, dass Charlie Blaise stützte, der zudem Blutspritzer auf der Kleidung hatte, schnappten die Mädchen verschreckt nach Luft.

„Was ist passiert?" „Unser Besucher war wohl nicht so erpicht darauf, gesehen zu werden", murrte Blaise und ließ sich auf einer der Bänke nieder. Auf seine Erklärung ging Draco der Mund auf und zu, ehe er mörderisch knurrte und wütend die Hände zu Fäusten ballte, als sich die wenigen Puzzleteile in seinem Kopf zusammensetzten. Erst Hermione, jetzt Blaise. Wer kam als nächstes? Charlie? Das ging so nicht weiter! Definitiv nicht.

„Hol Tonks her. Schick ihr eine Nachricht", presste er zwischen zusammengebissenen Kiefern an Hermione gewandt hervor. Sie nickte und schickte rasch ihren Otter auf den Weg, bevor sie besorgt zu Blaise sah.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now