138. Kalte Erinnerungen (2/2)

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Noch als ihn diese Gedanken quälten, legten sich die warmen, weichen Hände der Gryffindor auf seine Wangen, sodass er wieder zu ihr aufsah und mit einem ebenso warmen Lächeln beglückt wurde.

„Ich zieh mich bloß schnell um. Okay?", meinte sie, worauf er sie ansah, als hätte sie ihm plötzlich doch noch ganz unverhofft ihre Liebe zugestanden. Er konnte den Blick nicht von ihr lösen, während sie ihn anlächelte und mit dem Daumen über seine Wange strich. Schließlich ließ sie von ihm ab, um nochmal im Bad zu verschwinden.

Draco sah ihr allerdings weiter überfordert nach, da sie ihm seine Bitte tatsächlich gewährte. Vielleicht war der Whisky doch nicht so fehl am Platz gewesen.

Letztlich quälte er sich hoch, um seinerseits im Bad zu verschwinden. Als er zurückkam, war er nach wie vor allein. Hatte sie es sich jetzt doch noch anders überlegt, oder brauchte sie etwas länger? Unwahrscheinlich, denn er hatte gut eine Viertelstunde im Bad zugebracht, was dann wohl ersteres bedeutete. Wäre auch zu schön gewesen.

Geknickt aufgrund dessen, kroch er unter seine Decke und rollte sich zusammen. Ihm graute es schon davor, wenn ihn die Müdigkeit überrannte, denn dank Hannahs Gefrage würden ihn diese dunklen Dämonen zusätzlich heimsuchen. Die der jüngsten Geschehnisse reichten ihm bei weitem, genauso das andere und -

„Draco?", vernahm er plötzlich leise das Stimmchen der Gryffindor, worauf seine Augen regelrecht aufflogen. Zeitgleich hielt er den Atem an, als er ein paar nackte Füße über das Parkett tapsen hörte, die eindeutig zu der kleinen Hexe gehörten. Allerdings traute er sich nicht, sich umzudrehen, aus Angst, dass sie sich dann vielleicht in Luft auflöste.

Nur etwas später spürte er die schwachen Schwingungen seiner Matratze, was ihm sagte, dass sie an seinem Bett angelangt war und unter die Decke kroch. Unter dieser kuschelte sie sich nicht einfach nur ein, sondern rückte ganz zu ihm auf und legte den Arm um seine Taille. Noch in der gleichen Sekunde hatte er das Gefühl, er würde in Flammen aufgehen. Er entließ endlich seinen Atem und drehte sich zögerlich zu ihr, worauf sie ihn überrascht ansah.

„Ich dachte du schläfst schon", flüsterte sie und lächelte verlegen. Draco sah sie einfach nur an, bevor er ein leises „Nein" hervorbrachte.

Mit seinen Augen hielt er sie weiter gefangen und rang mit sich, sie in die Arme zu nehmen und zu halten. Er wollte sich richtig an sie kuscheln. Nur war das überhaupt angebracht? Durfte er?

Hermione nahm ihm die Entscheidung letztlich ab, indem sie sich ihrerseits an seine Brust schmiegte und ihm damit das nächste Flammeninferno bescherte.

Ein brennender Marterpfahl. Genau das war sie im Augenblick für ihn. Und an diesen Marterpfahl klammerte er sich, indem er sie, ein wenig zittrig, doch noch ganz in die Arme schloss und sich ergeben in ihren Schopf kuschelte.

„Danke", hauchte er erschöpft, nicht weniger erleichtert, worauf sie lächelte.

„Gerne", gab sie ihm zurück und kuschelte sich noch mehr an seinen Körper, der eine ungeheure Hitze abstrahlte. Den Kopf direkt an seiner Brust, unter der sein Herz ziemlich wild schlug.

„Schlaf schön", meinte sie nur noch, was er mit einem „Du auch" schloss. Und damit auch seine Lider, mit dem Wissen im Hinterkopf, dass er diese Nacht seiner Dämonen irgendwie Herr werden würde. Damit sollte er nicht allein sein.

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„'morgeeen", warf Harry seinen Freunden gähnend zu, die stellenweise schon am Tisch saßen. Oder noch? Es war eine schwierige Frage, denn es war bereits weit nach 10:00 Uhr. Und so, wie die übrigen aussahen, die lediglich aus Charlie, Daphne, Astoria und Theo bestanden, waren sie auch erst vor kurzem aus dem Bett gefallen.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now