066. Verhandlung I: Auftakt (2/2)

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„Mrs. Malfoy, bitte erklären Sie dem Gremium weiter", richtete Hermione sich nach einem Moment, nun etwas leiser, ruhiger, aber allen voran mit wärmerer Stimme, an die blonde Hexe, die wieder zu ihr aufsah. Die Gryffindor nickte aufmunternd, wie auch verständig, da sie teils durch Draco wusste, was vorgefallen war.

Zwar war er nicht einmal ansatzweise ins Detail gegangen, nur hatte Hermione da schon eine ziemlich bittere Vorstellung gehabt, wie das abgelaufen war. Und so fertig, wie seine Mutter jetzt vor ihr saß, da waren ihre Gedanken scheinbar noch recht human.

„Er hat seinen Unmut und den Zorn, aufgrund des Vorfalls im Ministerium, an Draco ausgelassen und ihn damit anstelle von Lucius bestraft." Auf die Erinnerung kamen Narcissa nun wirklich die Tränen.

„Ich denke, es sollte eine Art Demütigung und vor allem Exempel an die Übrigen sein, indem er Draco das Mal aufgezwungen und ihm diesen unerfüllbaren Auftrag aufgebürdet hat." „Sie sagten eben aufgezwungen?", unterbrach Hermione sie bewusst, worauf Narcissa nickte.

„Ja." „Das heißt, Draco hat es sich nicht selbst so ausgesucht? Man hat ihm keine Wahl gelassen?" „Nein", bestätigte Narcissa dies, womit Hermione sich kurz an das Gremium richtete.

„Ich möchte für das Protokoll nochmal deutlich festhalten, dass Mr. Malfoy zu besagtem Zeitpunkt zum einen gerade erst Anfang 16 war und zum anderen gegen seinen Willen in dieses Regime gezwungen wurde." „Zur Kenntnis genommen." Damit drehte die Löwin sich wieder zu Narcissa.

„Sie sagten, man hatte ihm danach einen Auftrag erteilt?" „Ja." „Was beinhaltete dieser?" „Er... Er sollte eine Möglichkeit finden, einige der Death Eater in die Schule zu schleusen und ... er ... er sollte Albus Dumbledore töten." „Was wären die Konsequenzen gewesen, hätte er sich dem verweigert?", sprach Hermione nun den eigentlichen Knackpunkt an, worauf Narcissa schluckte.

„Hätte er sich geweigert, dann... Man hatte ihm damit gedroht, Lucius, mich, seine Freunde und ihn selbst umzubringen." „Ich verstehe. Im Klartext heißt das, dass er die Wahl hatte zu töten, oder getötet zu werden und dadurch noch andere, mitunter Unbeteiligte, mit in den Tod zu reißen?" „J-Ja", bestätigte Narcissa ihr dies zittrig, worauf Hermione nickte. Soweit so gut. Damit richtete sie sich an Umbridge.

„Ich denke, mit dieser Erklärung dürfte Ihre Frage recht deutlich beantwortet sein, was die Zugehörigkeit zu den Death Eatern betrifft. Diese entstand unter Zwang, Gewalt und Todesdrohungen gegen ihn selbst, wie auch andere Personen, die ihm sehr nahe standen. Er stand unter Druck, ebenso wie er stark eingeschüchtert worden war. Die Gewissheit vor Augen bei Nichterfüllung dieser, wie Mrs. Malfoy anfangs sagte, unerfüllbaren Aufgabe nicht nur das eigene Leben zu verlieren, sondern damit auch andere in den Tod zu stürzen. Er befand sich in einer, möchte ich sagen, ausweglosen Situation die in kopflos, sowie aus der Verzweiflung heraus hat handeln lassen. Ich bitte das Gremium, diese bedrohlichen Hintergründe zu berücksichtigen." „Woher wollen Sie wissen, dass es sich tatsächlich so abgespielt hat?", fragte Umbridge süßlich. Hermione hatte allerdings damit gerechnet, dass man Dracos Mutter keinen Glauben schenkte.

„Zu meiner Überzeugung, warum ich dieser Version glaube, komme ich später. Falls der Hohe Rat jedoch Zweifel an der Aussage von Mrs. Malfoy hat...", blickte sie wieder auf die blonde Hexe, die Hermione unsicher ansah.

„Ich bin mir sicher, Sie würde dem Gremium im Zweifelsfall die entsprechende Erinnerung zur Verfügung stellen." Daraufhin bekam die Blonde große Augen und nickte rasch.

„Selbstverständlich!", richtete sie sich selbst an das Gamot, worauf sich einige Notizen machten, während der Vorsitzende meinte: „Wir werden, unter gegebenen Umständen, darauf zurückkommen." „Danke", meinte Hermione und sah zu Umbridge.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon