103. Nachwehen (1/2)

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Nachwehen

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„Draco!", stieß Hermione entsetzt aus und sank neben ihn.

„Draco? Hörst du mich? Sag was! Komm schon, mach die Augen auf!", redete sie hastig auf ihn ein und schlug ihm erst sacht, dann immer stärker auf die Wange. Nichts passierte. Er reagierte absolut nicht, sodass sie hektisch nach seinem Puls tastete. Ron schnaubte nur und sah abfällig auf den Blonden.

„Oh man, Hermione. Jetzt mach nicht so einen Aufriss! Merkst du nicht, dass der simuliert?", ätzte der Rotschopf, den sie wütend anfauchte.

„Hör auf so einen Scheiß zu quatschen! Hilf mir lieber!" „Warum sollte ich? Den würd ich nicht mal mit 'ner Kneifzange anfassen und -" „Verdammt, dann hol wenigstens jemanden! Das hier ist kein Spaß!" „Ja, klar. Wahrscheinlich will er bloß wieder -" „Was ist hier los?", unterbrach eine dritte Stimme den Streit der beiden Löwen. Die schauten zu der dazugekommenen Gestalt auf, welche sich als Dippet entpuppte. Der sah kurz verwirrt auf das sonderbare Bild, bevor sich der Ernst in seine Mimik stahl.

„Was ist passiert?", fragte er rasch, als er erkannte, dass Draco ohne Bewusstsein war. Er ging neben der Gryffindor in die Hocke und sah sofort näher nach dem Slytherin. Hermione schluckte und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen, als sie ihrem Professor erzählte.

„Ich... Die Jungs haben sich gestritten und da... Draco ist auf einmal noch blasser geworden und zusammengeklappt." „Einfach so?", stutzte Dippet und sah die Löwin verwundert an. Sie nickte.

„Keine Zauber?" „Nichts. Ich -" „Der simuliert nur, Professor!", mischte Ron sich aufgebracht ein, zu dem die beiden kurz schauten. Hermione wütend, Dippet nachdenklich.

„Bist du blind? Er ist kreidebleich!", argumentierte die Hexe. Ron schnaubte nur abfällig.

„Und? Malfoy sah schon immer aus, wie ein Spannbettlaken. Der will sich doch nur wieder in den Mittelpunkt spielen!" „WAS? Sag mal, geht's noch?", schimpfte Hermione, während Dippets Blick zurück auf seinen bleichen Schüler fiel. Als er behutsam nach dessen Puls sah, verdunkelte sich seine Miene.

Keine Sekunde später beschwor er eine Trage, auf die er den Blonden vorsichtig legte. Ron beobachtete es mit aufgeklapptem Kiefer.

„Der simuliert!", motzte er erneut, als Dippet die Trage zum Schweben brachte, was Hermione erleichterte. Dass der Professor ihr glaubte.

„Sie irren sich, Mr. Weasley", gab er Ron ernst zu verstehen, bevor er die Trage vor sich her in Richtung Krankenflügel dirigierte.

Als Hermione ihm folgen wollte, hielt Ron sie energisch am Oberarm fest „Bleib hier!", was sie aufs Neue wütend stimmte und sie sich ruppig aus seinem Griff befreite.

„Lass mich los!", zischte sie, stieß ihn grob vor die Brust und war schließlich weg. Als sie im ersten Stock am Krankenflügel ankam, trat Dippet gerade aus diesem und hielt sie zurück, da sie hinein wollte.

„Madam Pomfrey kümmert sich bereits um ihn. Sie würden ihr jetzt vermutlich nur im Weg stehen." „Aber -" „Es ist sicher nichts Schlimmes", meinte Dippet beruhigend und führte Hermione zu ein paar Bänken, die vor dem Krankenflügel standen. Sie ließ es recht widerwillig über sich ergehen, schielte allerdings skeptisch zu ihrem Professor.

„Warum haben Sie ihm geholfen?" Daraufhin sah er sie verwundert an.

„Warum? Miss Granger, ich bitte Sie. Er ist mein Schüler", lächelte er freundlich.

„Den Sie offensichtlich nicht leiden können, immerhin haben Sie versucht, ihn umzubringen!", zischte sie sauer.

„Das habe ich nicht. Das habe ich Ihnen und Ihren Freunden doch schon gesagt. Es sollte lediglich eine Demonstration sein. Ich hatte nichts Böses im Sinn." „Natürlich", schnalzte Hermione abfällig. Dippet seufzte.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now