120. Nur du und ich (1/2)

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Nur du und ich

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Als Hermione am nächsten Morgen aufwachte, stand die Sonne bereits höher und leuchtete das Zimmer verstärkt aus. Sie streckte sich genüsslich, merkte dann aber, dass da noch etwas war, was ihre Bewegungsfreiheit merklich einschränkte. Sie blinzelte kurz perplex, bis ihr wieder in den Sinn kam, wo sie geschlafen hatte und wer sie demzufolge so fest umschlungen hielt.

Draco hatte sie, wie schon in der vergangenen Nacht, nicht mehr losgelassen und das Gesicht halb in ihrem Schopf vergraben. Als sie den Kopf leicht hob, erkannte sie, dass er noch schlief. Und das vermutlich recht fest, aber allen voran ruhig. Ebenso positiv fiel ihr auf, dass seine Blässe ein wenig gewichen war.

Sie lächelte und legte die Hand auf seine Stirn, die sich normal warm anfühlte, was ihr Lächeln mehrte. Schließlich strich sie ihm über die Wange und betrachtete seine schlafende Erscheinung, die irgendwie etwas kindlich Unschuldiges an sich hatte.

Am Ende machte sie sich lang und hauchte ihrem noch leicht angeschlagenen Slytherin einen sanften Kuss auf die Stirn. Anschließend löste sie sich behutsam aus seiner Umarmung, um die Vorhänge zu schließen und Frühstück zu besorgen. Als sie am Fenster war, um die schweren Stoffe zuzuziehen, regte er sich.

„... Nicht", murmelte er tranig, sodass sie inne hielt und zu ihm schaute. Überrascht, da sie ihn doch geweckt hatte.

„Was?" „Die Vorhänge. Lass sie offen." „Aber im Dunkeln schläft es sich besser", meinte sie. Er schüttelte mit dem Kopf.

„Is mir egal. Ich will's nich dunkel haben. Das hat ich lange genug", nuschelte er schlaftrunken mit kleinen Augen. Hermione beschlich daraufhin eine Ahnung, was er meinte. Mehr noch das Warum.

Da war die Dunkelheit durch die Death Eater, Azkaban und jetzt die Sache im Raum der Wünsche. Schließlich ließ sie von den Vorhängen ab und trat stattdessen zu ihm ans Bett, auf dessen Rand sie Platz nahm.

„Wie fühlst du dich?", fragte sie, worauf er sie kurz müde ansah.

„Besser." „Ja?" „Hm." Daraufhin lächelte sie zufrieden, was sich ein bisschen zu einem neckischen Schmunzeln wandelte.

„Du siehst auch nicht mehr so verkatert aus." „Ich seh selbst mit Kater noch gut aus", konterte er gespielt empört, mit einem gewitzten Grinsen.

„Selbstverständlich, Mr. Malfoy." „Höre ich da Sarkasmus?" „Mitnichten. Wie käme ich denn dazu?" „Ja. Eindeutig Sarkasmus." „Sagt mir der Großmeister dessen." „Das fasse ich mal als Kompliment auf." „Dann hast du wieder einen Grund, dein Ego zu streicheln." „Das hat bereits Entzugserscheinungen." Daraufhin lachte sie hell auf und sah ihn zufrieden, aber auch erleichtert an. Wenn er schon wieder so doof quatschen konnte, ging es ihm allmählich wirklich langsam besser.

„Wie sieht's aus? Kann ich den werten Mr. Malfoy für ein schönes Frühstück begeistern?" „Kommt ganz darauf an." „Worauf?" „Hm... Auf die Gesellschaft, zum Beispiel?" „Nach wem steht dir denn der Sinn?", fragte sie lächelnd, sodass er kurz schwieg und ernsthaft überlegte, ob er ihr das so offen sagen konnte oder sagen sollte? Andererseits... Nach letzter Nacht...

„Nach dir", brachte er vorsichtig hervor und wartete darauf, dass die Welt über ihm zusammenbrach. Hermione blinzelte zwar überrascht, lächelte dann aber wieder warm.

„Lässt sich einrichten. Sonst noch irgendwelche speziellen Frühstückswünsche?" „Nicht wirklich", entwich es ihm erleichtert.

„Okay dann... Ich frag Dobby, ob er uns was fertig macht. In der Zwischenzeit kannst du duschen und dann schau ich nochmal nach deinem Rücken. Einverstanden?" Er nickte, sodass sie sich erhob, um selbst im Bad zu verschwinden. Draco hielt sie jedoch zurück.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Onde histórias criam vida. Descubra agora