068. Verhandlung III: Überraschungen (2/2)

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„Verehrter Rat, ich -" „Nein", unterbrach Katie Umbridge, die verdattert zu der Gryffindor sah.

„Ähm... Wie bitte?", fragte Umbridge, während Hermione ihre ehemalige Hauskameradin mit offen stehendem Mund ansah. Zeitgleich ruckte Blaise' Kopf wie eine Rakete hoch. Charlie neben ihm nahm die Hand vom Gesicht und guckte ähnlich blöd wie Hermione.

„Ich habe Nein gesagt", wiederholte Katie ruhig und sah nun zu Umbridge. Diese schien für eine Sekunde nicht zu wissen, wo oben und unten war. Genauso Hermione, die kaum begreifen konnte, was hier gerade passierte, denn sie zweifelte ein wenig an ihren Ohren. Hatte Katie eben wirklich das Attentat verneint?

„Miss Bell, ich glaube, Sie haben meine Frage nicht ganz verstanden. Mr. Malfoy hat versucht, Sie zu ermorden!", wurde Umbridge deutlicher. Katie ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen.

„Ich habe Sie sehr wohl verstanden. Allerdings stimmt das so nicht. Er hat nicht versucht, mich zu ermorden", wiederholte Katie nochmal, nun mit einer gewissen Schärfe in der Stimme, die Umbridge schnauben ließ.

„Miss Bell, Sie sind Zeugin einer Anhörung! Sie haben sich dazu verpflichtet, die Wahrheit zu sagen!" „Das tue ich auch. Ich sagte, dass er mich nicht ermorden wollte." „Miss Bell, bitte entschuldigen Sie, aber... Wenn ich das vorhin korrekt verstanden habe, dann waren Sie das Opfer des Fluchs, der auf besagter Kette liegt, die der Angeklagte in seinen Besitz gebracht hat?", richtete sich einer aus dem Gremium an Katie, die wieder nach vorn blickte und nickte.

„Das ist richtig." „Nun, dann... Verzeihen Sie mir meine Frage, aber warum sind Sie dennoch der Ansicht, dass er nicht diesen Gedanken hatte?" „Es war ein ... ein Unfall", meinte Katie, womit Geraune und Gemurmel durch den Saal ging. Zeitgleich schöpfte Hermione neue Hoffnung, da Katie selbst es plötzlich als Unfall bezeichnete, genauso wie Hermione es ihr kürzlich versucht hatte zu erklären.

„Ein Unfall? Miss Bell, das... Wie kommen Sie darauf es so zu sehen?", erkundigte sich das Gamot verwirrt.

„Ich -" „Werte Ratsmitglieder, anscheinend wird Miss Bell unter Druck gesetzt und bedroht", platzte Umbridge ihr dazwischen, als sie das sich langsam bildende sanfte Lächeln auf Hermiones Zügen gewahrte.

„Wie bitte?", zischte die Hexe aufgebracht, während das Gremium murmelte und sich erneut an Katie richtete.

„Stimmt das, Miss Bell? Belästigt oder bedroht man Sie?" „Keineswegs. Offensichtlich...", sah Katie gefährlich zu Umbridge. „... scheinen einige hier nur nicht wirklich an der Wahrheit interessiert zu sein."

Hah! Katie, ich könnte dich küssen!, lachte Hermiones Herz, womit sie nicht die Einzige war. Blaise grinste schlagartig neckisch über das gesamte Gesicht, während Tonks hinter vorgehaltener Hand schmunzelte. McGonagall ähnlich.

„Nun, Miss Bell. Das Gremium ist an der Wahrheit interessiert. Wären Sie so freundlich, uns Ihre Sicht der Dinge zu schildern?" „Gern", lächelte Katie und erklärte knapp. Angefangen damit, dass sie das Päckchen, in den Waschräumen der Three Broomsticks, von Madam Rosmerta bekommen hatte und als Geschenk nach Hogwarts bringen sollte. An wen hatte die Wirtin nicht sagen können, da sie unter dem Imperius stand. Sie schilderte, dass sie sich im Folgenden mit ihrer Freundin gestritten hatte, weswegen das Päckchen heruntergefallen und aufgegangen war. Zeitgleich verwies sie auf Leanne, die ihre Worte, zwar etwas verwundert, dennoch nickend bestätigte, womit Katie weiter erklärte, dass sie, als sie die Kette hatte auflesen wollen, der Fluch getroffen hatte. Das Päckchen selbst, und damit der Inhalt, war aber nie für sie vorgesehen, sodass die Anschuldigung nicht stimmte, dass Draco versucht hätte sie umzubringen. Es war, wie Katie sagte, ein Unfall, den sie ihm nicht zum Vorwurf machte und im gleichen Atemzug auf eine Anzeige verzichtete, was erneutes Raunen verursachte. Das Gremium musterte Katie verwirrt.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now