102. Wenn Wellen brechen (2/2)

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Hermione begab sich unterdessen in die Bibliothek, um zu lernen und ihre Hausaufgaben zu erledigen. Allerdings wurde sie nach kürzester Zeit gestört, denn sie hörte einen Stuhl vor sich knarzen.

„Ich hab keine Zeit, STEPHEN!", sprach sie den Namen des Ravenclaws diesmal extra deutlich aus, erlebte aber eine Überraschung.

„Wer ist Stephen?", fragte Ron verwundert, worauf ihr Kopf hoch ruckte und sie den Rotschopf vor der Nase hatte. Im Endeffekt wurde es dadurch auch nicht besser.

„Was willst du?", fragte sie kühl und musterte ihn ungehalten.

„Uhm... Mich entschuldigen?", schlug er vor.

„Aha", erwiderte sie trocken und sah wieder auf ihre Unterlagen. Ron nahm daraufhin Platz und griff nach ihrer linken Hand, mit der sie auf einen Absatz deutete.

„Hermione, komm schon", bat er, doch die Gryffindor sah ihn nur kalt an.

„Lass - mich - los", gab sie ihm unmissverständlich zu verstehen. Er zog seine Hand gleich zurück, sodass sie sich abermals versuchte, auf ihre Arbeit zu konzentrieren.

„Hör zu, es tut mir leid, die Sache von ... von Sonntag", begann er. Hermione reagierte jedoch nicht, weswegen er fortfuhr.

„Ich weiß echt nicht, was mich da geritten hat, aber... Ich hab doch einfach nur Angst, dass dir was passiert! Das kannst du mir nicht zum Vorwurf machen!", argumentierte er, worauf sie aufsah.

„Du hast Recht", meinte sie kühl, sodass er Hoffnung schöpfte. Hermione sprach allerdings weiter.

„Das mache ich dir auch nicht zum Vorwurf. Ich mache dir zum Vorwurf, dass du Ginny geschlagen hast, wegen nichts auf meine Freunde losgehst, mir und Ginny grundlos unterstellst, wir hätten dich und Harry mit den Jungs betrogen, genauso, dass du mich am Sonntag irgendwo schon bedroht hast!", wurde sie lauter und brauste zunehmend auf. Ron schluckte.

„Das tut mir leid. Wirklich. Ich... Ich wollte das nicht und... Man Mione, ich hab das doch alles nicht so gemeint! Es ist nur... Das mit den Schlangen... Ich hab dich all die Jahre immer vor denen beschützt und verteidigt und jetzt ... jetzt sind die plötzlich deine Freunde? Vor allem Malfoy!? Das ... das...", wusste er nicht, was er sagen sollte und raufte sich die Haare.

„Dinge, Zeiten und Menschen ändern sich, Ronald", begann sie kühl.

„Diese Tür ist zu beiden Seiten offen." „Ja, aber -" „Kein aber! Blaise und Charlie sind mir schon seit Jahren treue Freunde, was ich dir bereits mehrmals gesagt habe! Und Draco hat mir in den letzten Monaten mehr als einmal bewiesen, dass es ihm aufrichtig leid tut und er etwas ganz anderes wollte, als das, was er uns immer glauben gemacht hat! DU willst das nicht sehen, weil du ihn nicht leiden kannst! Du hasst ihn nach wie vor, warum auch immer." „Er ist ein -" „NEIN!", fuhr Hermione ihm herrisch dazwischen, als er drohte, mit einem seiner oberflächlichen Argumente zu kommen.

„Ich will nichts hören von wegen, Er ist ein Malfoy oder Er ist ein Death Eater! Weder konnte er sich seine Familie aussuchen, noch die Sache mit den Death Eatern! Das ist kein Grund, ihn ein Leben lang zu verurteilen! Er hat seine eigentliche Stellung in dieser Geschichte gezeigt, als es wirklich darauf ankam! Weder erwarte, noch verlange ich von dir, dass ihr die allerbesten Freunde werdet. Dass das nie passieren wird, weiß ich", resümierte sie kalt.

„Wenn es dir aber tatsächlich leid tut, dann beweis es und benimm dich endlich wie ein Erwachsener! Begrab die Vergangenheit und vor allem das Kriegsbeil, so wie Harry und Neville!" Mit diesen Worten kramte sie ihre Unterlagen zusammen und verschwand.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now