083. Rückkehr mit Überraschungen (1/2)

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Rückkehr mit Überraschungen

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Als Hermione aufwachte, war es bereits weit nach 9:00 Uhr. Sie ließ die Ruhe des sonnigen Morgens kurz auf sich wirken, ehe sie aufstand, sich für den Tag fertig machte und ans Gästezimmer trat. In diesem herrschte Ruhe, sodass sie klopfte. Reaktion blieb jedoch aus.

„Draco?", rief sie, bevor sie behutsam die Tür aufschob, um zu erkennen, dass er noch schlief. Sein Bett ähnelte aber erneut einem Kriegsgebiet. Er schien auch die zweite Nachthälfte sehr schlecht geschlafen zu haben.

Sie überlegte einen Moment, ihn schlafen zu lassen, nur hatte sie einiges mit ihm durchzusprechen, er musste essen, genauso seine Tränke nehmen. Danach konnte er sich weiter ausruhen. Zur Not auch bei Madam Pomfrey, weshalb sie sich anschickte, ihn vorsichtig zu wecken. Allerdings schrak er bei der kleinsten Berührung bereits in einem panischen Aufschrei hoch, sodass sie verschreckt nach hinten wich.

„Draco?" „Was?", keuchte er und sah getrieben zu ihr. Wenig später legte sich dieser Ausdruck und schlug in Verwirrung um, die langsam zu Begreifen wurde.

„Alles in Ordnung?", fragte sie dennoch, worauf er sich gestresst durch die verschwitzten Haare fuhr, ehe er abgehackt nickte.

„Ja. Ja, ich denk schon." „Okay dann... Ich mach uns erstmal Frühstück. Du kannst in der Zwischenzeit duschen gehen. Im Bad liegen frische Sachen und ... uhm... Bevor du das Hemd anziehst, sag mir Bescheid. Daniel meinte, ich soll nochmal nach deinen Verletzungen sehen", erklärte sie. Er nickte knapp, sodass sie wieder runter wollte. Draco hielt sie jedoch am Handgelenk fest.

„Warte. Ich ... ähm... Wäre es in Ordnung, wenn ich ein Bad nehme?" „Ja, natürlich", lächelte sie warm und ging nach unten. Draco sah ihr einen Moment nach, ehe sein Blick müde durch das Zimmer glitt.

Es war ihm noch immer unwirklich. Mehr wie ein Traum, in den er plötzlich eingetaucht war. Gleich so, als ob sich alles verkehrt hätte. Als würde er jetzt schlafen und damit dem entfliehen, was er bis eben noch gesehen und gespürt hatte. Als wäre diese Dunkelheit die Wirklichkeit und nicht das, was er jetzt zu sehen glaubte. Letztlich stand er auf, und versuchte sich zu orientieren.

Wo hatte sie gesagt, war das Bad?

Ein bisschen hilflos schlich er durch den Flur und fand besagtes Zimmer hinter der dritten Tür. Auf dem Wäschekorb entdeckte er, wie versprochen, ein paar saubere Sachen, die er erstmal links liegen ließ und sich stattdessen mit der Badewanne beschäftigte. Wenig später versank er genüsslich in dem heißen Wasser und tauchte ganz ab. Er beschwor so für einen kurzen Moment eine alles umfassende Ruhe und nahm diese gänzlich in sich auf.

Die Tatsache, dass er lebte und weiter leben durfte. Mehr noch, denn er würde seine Freunde ungezwungen auf freiem Fuß wiedersehen. Sie ließen ihn sogar seinen Abschluss nachholen. Wobei... Dieser Punkt war vermutlich eher McGonagall zuzuschreiben, als das es wirklich eine Forderung der Strafverfolgung oder des Gamots war. Ihm sollte es recht sein. Das Schloss war für ihn immer mehr ein Zuhause gewesen, als sonst etwas.

Nach der Katastrophe im Sechsten, die er selbst heraufbeschworen hatte, hatte ihm das alles schrecklich gefehlt. Er hatte sich in die Sicherheit des Schlosses und damit die vergangenen Tage zurückgewünscht. Jetzt bekam er sie zurück und damit vielleicht auch die Chance auf etwas anderes, denn Hermione würde ihr Jahr ebenfalls nachholen. Er würde sie jeden Tag sehen und das diesmal ohne die ganzen dunklen Schatten im Nacken.

Damit tauchte er wieder auf, allerdings nur so weit, dass er vernünftig atmen konnte. Er lehnte sich entspannt nach hinten und stellte sich vor, wie das werden würde. Allen voran wie sich das mit Hermione weiterentwickeln würde? Entwickeln könnte? Vielleicht bekam er nun endlich die Gelegenheit, ihr alles zu erklären. Stück für Stück. Und vielleicht... Ja vielleicht verstand sie es. Mit dieser Vorstellung nickte er in dem heißen Wasser ein.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now