086. Ein Problem kommt selten allein (2/2)

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Auf dem Weg die Treppen hoch zu ihrem Turm, begegneten die beiden ständig Schülern, vor allem Älteren aus ihrem Jahrgang, die ihnen mit dunklen Blicken folgten, die wie Messerstiche im Rücken waren. Von diesen hätte Draco beizeiten ein gutes Dutzend im Kreuz gehabt.

Am Ende spitzte die Situation sich noch weiter zu, als ihnen Kevin Entwhistle und Justin Finch-Fletchley, zwei Jungen aus ihrem eigentlichen Jahrgang, wie auch Mugglegeborene, über den Weg liefen. Und so wie sie schauten, wollten sie offensichtlich gerne da ansetzen, wozu Ron nicht gekommen war.

„Du bist richtig dreist, Malfoy. Das du nach allem wirklich noch den Nerv hast, dich hier blicken zu lassen!", zischte Justin.

„Das die dich wieder rausgelassen haben, ist überhaupt recht fraglich. Wie viel hat deine schrullige Mutter dafür hingeblättert? Für deinen verkommenen Vater hat es wohl nicht mehr gereicht. Dafür sitzt er zu tief in der Scheiße", giftete Kevin weiter.

„Jungs...", begann Hermione, trotz aufkeimender Wut, versucht ruhig, um aufkommenden Ärger gleich im Keim zu ersticken. Doch die beiden ignorierten sie gänzlich und drängte sie zudem von Draco ab, sodass sie beizeiten die Rückansicht der zwei kräftigen, jungen Männer vor der Nase hatte, die sich verstärkt auf den Blonden konzentrierten.

„Jetzt hast du nicht mehr so die große Schnauze, ohne deine hirnlosen Gorillas", stieß Justin Draco grob vor die Brust, was ihm noch immer ein dumpfes Brennen durch diese jagte.

„Verdammt, hört auf!", versuchte Hermione es erneut. Nun lauter wie auch fordernd, doch sie wurde weiter ignoriert.

„Ron hat Recht. Dir gehört mal so richtig eine Abreibung verpasst, damit du weißt, wo du hingehörst", raunte Kevin düster und ließ die Fäuste knacken. Inzwischen stand Draco mit dem Rücken zur Wand, funkelte seine Kontrahenten jedoch dunkel an.

War ja klar, dass so was kommen musste!

Und dank Weasley, dem Schwachkopf, kam es schneller als erwartet. Nur würden die beiden Vollidioten ihr blaues Wunder erleben, wenn sie sich tatsächlich mit ihm prügeln wollten. Wenn er eines durch diesen ganzen Horror der letzten Jahre gelernt hatte, dann sich zu verstellen und zu schauspielern.

Crabbe und Goyle hatte zwar immer seine Bodyguards gemimt, das hieß aber noch lange nicht, dass er sich nicht selbst zu verteidigen wusste, wenn es wirklich nötig war. Dass er auch ordentlich austeilen konnte, was ihn zwangsläufig an Weasley denken ließ. Er hätte damals gerne noch einmal mehr zugeschlagen, als ihm nur seinen blöden Zinken zu brechen.

„Na was ist, Malfoy? Hast du schon die Hosen voll?" „Es war ein Fehler hierher zu kommen", raunte Kevin bedrohlich, während Justin Draco grob am rechten Arm packte. Dabei verschätzte er sich jedoch und erwischte nur den Stoff seines Umhangs. Als er erneut zufassen wollte, entwand Draco sich ihm und schlüpfte zeitgleich aus seiner Robe, sodass der Hufflepuff selbst unter dem Umhang verschwand und unsanft gegen die Wand stolperte.

„Du blödes Arschloch!", keifte Kevin und wollte ihn schnappen, bekam aber nur seinen linken Arm zu fassen. Das jedoch an der denkbar ungünstigsten Stelle.

Als sich Kevins Finger in das Mal bohrten, durchfuhr Draco ein heißes Stechen, was ihm kurz die Luft und somit die Konzentration nahm. In der Zwischenzeit kämpfte Justin sich aus der Robe und setzte seinerseits nach. Diesmal erwischte er Draco richtig am Arm. Er umfasste ihn erst am linken und schließlich am rechten Handgelenk, die er ihm gewaltsam auf den Rücken zwang, damit er nicht mehr ausholen konnte.

„HÖRT AUF!", schrie Hermione die beiden an, doch sie war für die zwei Jungs gänzlich zu Luft geworden, die förmlich darauf brannten, Draco zusammenzuschlagen.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now