012. Konfrontation mit dem Tod

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Konfrontation mit dem Tod

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„So ein Angsthase", schnalzte einer der beiden abfällig, bevor sie sich wieder nach vorn wandten und die letzten Schritte zum Salon hinter sich brachten. In diesem ER, zusammen mit Bellatrix, Lucius Malfoy und Snape.

„Mein Lord. Ich bitte Euch. Derartiges ist unter Eurer Würde. Lasst es mich noch einmal versuchen. Ich werde die gewünschten Informationen aus ihr herausholen. Ihr solltet Euch nicht mit so was die Hände schmutzig machen", kroch Bellatrix schleimend um die weiße Schlange herum. Als sie noch etwas sagen wollte, hob er allerdings die Hand, worauf sie sofort schwieg. Stattdessen verlor sich ihr Blick angewidert auf Hermione, die ihre Kerkermeister inzwischen achtlos hatten fallen lassen.

Die beiden Männer neben ihr grinsten diabolisch beim Anblick der verletzten Gryffindor, die sich zitternd auf dem dunklen Parkett zusammenkrümmte. Ihre Blutflecke vom Vortag hatte man beseitigt, sodass der Boden wieder glänzte. Über diesen Glanz konnte sie die Anwesenden in der Spiegelung recht deutlich sehen, ohne den Kopf groß heben zu müssen, was sie ohnehin kaum noch schaffte. Stattdessen verwendete sie die wenige Kraft, die sie noch hatte, darauf, sich die Decke fester um den immer stärker zitternden Körper zu ziehen.

Sie spürte, wie ihr das Herz bis an die Kehle schlug und beinahe drohte aus dieser zu entweichen. Ihr Puls raste in dem dazugehörigen Takt, sodass ihr das Blut wahnsinnig in den Ohren rauschte, in denen sich bereits jetzt, in ihrer Panik und Todesangst, ein leises Fiepen meldete. Wenn ihr Puls noch weiter anzog, würde sie das Bewusstsein verlieren, bevor diese Schauergestalten dazu kamen irgendetwas mit ihr zu machen.

„Das ist sie also", hörte sie schließlich die dunkle aber dennoch ruhige, leicht interessierte Stimme Voldemorts. Es war eine Stimme, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ und dafür sorgte, dass ihr zunehmend der kalte Schweiß ausbrach. Ihr Herz hämmerte immer verstörender was Nagini, seine Schlange, zu wittern schien, denn sie wurde unruhig und ließ ständig die Zunge hervorschnellen, um alle Aspekte, die im Raum vorherrschten, besser aufnehmen zu können. So auch die vermeintliche Beute. Sie.

„Mein Lord. Bitte. Ihr -" „Schweig!", gab er Bellatrix harsch zu verstehen, würdigte sie jedoch keines Blickes. Dieser lag nach wie vor ungebrochen auf Hermione.

„Severus", schnalzte er plötzlich nach Snape, der sofort zu ihm trat.

„Mein Lord", kniete Snape vor ihm nieder, womit Voldemort seinen Blick auf die Fledermaus legte.

„Potters beste Freundin sagtest du?" „Ja, mein Lord." „Und du sagtest, in ihr könnten sich nützliche Informationen für uns verbergen?" „Davon gehe ich aus, mein Lord. Potter ist alleine gar nicht in der Lage so komplex zu denken. Diese Aufgabe hat sie sonst immer für ihn übernommen. Sie kennt ihn und seine Denkweise sehr genau. Die Schritte, die er tut und allen voran die Fehler, die er sehr leicht macht." „Interessant. Aber sagte der kleine Draco nicht, dass Potter und der Blutsverräter Weasley sie suchen würden?" „Nun, diesen Gedanken hatte ich auch, mein Lord. Man könnte Potter mit ihr als Köder durchaus eine Falle stellen. Da hat Draco nicht unrecht. Potter wird kopflos handeln, um sie zu befreien", erklärte Snape, worauf Hermione schluckte.

Sie hatte es zwar geahnt, nun aber die bittere Gewissheit vor Augen, dass sie nur noch lebte, weil sie als Köder für Harry herhalten sollte. Und mit ihr als Lockmittel würde die Falle auch zuschnappen, so wie Malfoy und Snape sich das dachten. Wenn sie in Reichweite war, würde Harry versuchen sie zu holen. Er würde ihr helfen, auch wenn diese Falle nur zu offensichtlich war. Er würde nicht weiter darüber nachdenken, womit die Falle zuschnappen konnte.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now