029. Klare Ansagen

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Klare Ansagen

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„Draco? Hey, hörst du mich?" „Was?", murmelte der Blonde halb im Tran. War er etwa eingenickt? Blaise war doch gerade erst weg, oder nicht?

„Du kannst gleich weiter schlafen. Blaise meinte aber, dass deine Schulter ziemlich übel aussieht", erklärte Charlie, womit sich Draco hoch quälte. Irgendwie hatte er dabei ein ganz komisches Gefühl im Körper. Als wäre der gar nicht mehr richtig da, dann aber doch, nur irgendwie wie in Watte eingepackt. In seinem Kopf schien zudem alles zu schwimmen, an den er sich benommen fasste.

„Oh, scheiße." „Was ist?", fragte Charlie.

„Ich glaub, ich kotz gleich." „Siehst auch so aus", wunderte sich der Brünette, denn sein Freund war auf einmal noch blasser. Auch stand ihm plötzlich verstärkt der kalte Schweiß auf dem Gesicht.

„Was hast du ihm gegeben?", richtete sich Charlie verunsichert an Blaise, der die ganzen Präparate aufzählte. Und je mehr er nannte, umso entsetzter wurde Charlies Blick.

„Bist du wahnsinnig?! Willst du ihn vergiften? Das ist viel zu viel auf einmal! Verdammt, damit kommt sein Körper auf die Schnelle nicht klar!", schimpfte Charlie, worauf Blaise ein wenig verlegen wurde.

„Na ich dachte, lieber alles mit einmal abstellen, bevor es noch schlimmer wird." „Glückwunsch! Das hast du damit aber hingekriegt! Die ganzen Tränke behindern sich in ihrer Wirkung so nur gegenseitig!" „Schön, dass mich mein bester Freund auch noch um die Ecke bringen will", meldete sich Draco keuchend zu Wort, zu dem Blaise entschuldigend sah.

„Tut mir leid, aber ich dachte, es hilft." „Das Einzige, was da noch hilft, ist Ruhe", murrte Charlie, betrachtete dann aber endlich Dracos Schulter. Als er die Verletzung sah, verzog er ähnlich das Gesicht wie Blaise.

„Wie alt ist das?", fragte er ernst.

„'ne Woche oder so." „Kriegst du das hin?", bohrte Blaise. Charlie gab ihm allerdings keine Antwort. Stattdessen nahm er seinen Zauberstab und eine leere Phiole.

„Was hast du... - AU! Verdammt, spinnst du?", fauchte Draco, als Charlie sich magisch eine kleine Probe des zerfressenen Gewebes abknapste, welches in der Phiole verschwand.

„Ich muss erstmal sehen, was das für Giftstoffe sind, um ein entsprechendes Mittel herzustellen. So wie das aber aussieht... Da bleibt 'ne dicke Narbe zurück", gestand Charlie, was Draco herzlich egal war. Eine mehr oder weniger, fiel doch schon gar nicht mehr auf. Allerdings erinnerte ihn das noch an etwas, was ihm wieder ein bitteres Gefühl bescherte.

„Wie geht's Hermione?" „Hm? Im Moment etwas besser. Ihre äußeren Verletzungen konnte ich heilen. Mit dem Diptam ließ sich das verletzte Gewebe soweit auch problemlos regenerieren." „Und ihr Arm?", fragte Draco unsicher, worauf sich Charlies Blick ein wenig in einer dumpfen Leere verlor.

„Hast du das wegbekommen?", bohrte der Blonde in einer schwachen Hoffnung, doch musste Charlie ihn enttäuschen, denn er schüttelte kaum merklich mit dem Kopf.

„Das sieht ähnlich aus wie deine Schulter. War das das gleiche Messer?" „Keine Ahnung. Ja." „Wenn man es zeitnah behandelt hätte, wäre es vielleicht weggegangen. So aber...", ließ er den Satz offen, womit sich etwas Bedauerndes, leicht Schuldiges auf seine Züge stahl.

„Das bleibt." „Was?", klinkte sich Blaise dazwischen, der nicht verstand, von was die beiden sprachen, sodass Draco sich zu ihm drehte.

„Ich hab dir doch gesagt, dass hauptsächlich Bellatrix sie so zugerichtet hat." „Ja und?" „Sie hat ihr, in ihrem Wahn, gleich am ersten Tag Schlammblut in den Unterarm geritzt", erklärte Draco tonlos, worauf es Blaise kurz schüttelte und er zu Charlie sah, der kaum merklich nickte.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora