107. Party 2.0 (1/2)

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Party 2.0

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Es war ein Albtraum! Die wenige Akzeptanz, die sich in den letzten knapp drei Wochen entwickelt hatte, seit sie wieder in der Schule waren, war mit diesem Artikel schlagartig dahin. Draco stand dadurch unweigerlich aufs Neue im Negativfokus der anderen.

Ohne den kleinsten Beweis in den Händen zu haben, lasteten ihre Mitschüler ihm, wie schon früher, sämtliche Schuld an. Genauso wie damals im Zweiten, als sie davon ausgegangen waren, er sei der Erbe Slytherins und hätte das Monster aus der Kammer gelassen. Doch was war am Ende? Er hatte einfach nur die große Klappe, aber nie etwas mit der Sache zu tun gehabt. Nicht einmal ansatzweise!

Und jetzt? Die übrigen klagten ihn an, nur weil er durch seinen Vater mit diesen Gestalten in Verbindung stand. Ebenso gut könnten sie ihr, Hermione, vorwerfen, etwas mit dem Ausbruch zu tun zu haben, da sie mit Draco befreundet war.

Auf eine derart dumme Idee würde allerdings nie einer kommen, da sie hier in der Geschichte zu den Guten zählte. Zu den strahlenden Helden, die scheinbar nie einen Fehler begangen hatten, während sie Draco, trotz all seiner Mühen und des Einsatzes während der Schlacht, auf den kleinsten Hinweis sofort wieder in die Schublade der Dunklen und Bösen steckten.

Aber so war das leider in ihrer lieben Gesellschaft. Hatte man einmal einen gewissen Ruf weg und bestimmten Stempel aufgedrückt bekommen, wurde man den sein Leben lang so gut wie nie mehr los. Da würde immer etwas sein, egal wie sehr man für etwas anderes kämpfte und einstand. Und Draco war zu allem Überfluss richtig mit einem ganz speziellen Zeichen gebrandmarkt, das dem Begriff unmöglich noch eine gänzlich neue Bedeutung gab.

Hermione seufzte. So hatte sie sich ihren Geburtstag wirklich nicht vorgestellt. Da hatte der Tag mit Dracos Überraschung so schön angefangen, um keine Stunde später in einer mittleren Katastrophe zu enden.

Die Tatsache, dass er noch nicht zurück war, machte es von Minute zu Minute noch schlimmer. Dieser Hexenkessel, in dem sie steckten, brodelte immer stärker, je mehr ihre Mitschüler tuschelten, irrsinnige Vermutungen äußerten, und, und, und.

Am schlimmsten war für Hermione Harrys Blick am Morgen. Sie hatte ihn zweifeln sehen. Sie hatte das alte Misstrauen in seinen Augen gesehen, das er seit jeher gegen Draco hegte.

Vielleicht war der Gedanke in seinem Kopf nicht so präsent, wie in denen der übrigen, dass Draco etwas mit der Sache zu tun haben könnte. Dennoch war da etwas. Und das deprimierte sie. Dass er sich so schnell wieder von dieser Vorstellung einnehmen ließ.

Mittlerweile war es Mittag. Appetit hatte sie jedoch keinen. Und so wie ihre Schlangen guckten, sie auch nicht. Blaise stocherte wütend in seinem Essen herum und verarbeitete es so zu Püree. Charlie begnügte sich mit einen Tee, rührte in dem aber so energisch, dass er immer mal über den Rand kleckerte. Die Greengrass Schwester schoben ihren Tellerinhalt auch nur von einer Seite auf die andere, während sie trübsinnig in die Halle schauten und dabei mehr als einmal auf unheilvolle Blicke stießen.

Hermione und Ginny hatten sich unter anderem deswegen wieder zu den Slytherins gesetzt, um nochmal deutlich ein Zeichen zu setzen. Um zu zeigen, dass sie keine Monster waren und sie das Gequatsche für Unsinn hielten.

„Möchte mal wissen, was Tonks so lange von ihm will", murrte Blaise und matschte weiter auf seinem Teller rum.

„Sicher alle Möglichkeiten durchgehen. Wie sie vorgehen könnten. Draco kennt ihre Maschen und Taktiken schließlich zum Großteil", resümierte Charlie leicht murrend, während Blaise seine Gabel so energisch auf den Teller rammte, dass der in der Mitte durchbrach.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora