028. Neue Erkenntnisse

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Neue Erkenntnisse

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Kurz vor 15:00 Uhr tauchte Tonks wieder bei Narcissa auf, um den Schlafzauber von Draco zu nehmen, dem die Ruhe sichtlich gutgetan hatte. Er war nicht mehr ganz so blass.

„War er ruhig?" „Ja", lächelte Narcissa und strich ihrem Sohn durch die Haare. Tonks beugte sich leicht zu ihm und murmelte „Evigilas." Draco tat sich jedoch recht schwer damit, die Augen zu öffnen, was der Aurorin nochmal deutlich zeigte, dass er Ruhe brauchte. Sobald sie da waren, konnte er sich wieder hinlegen.

„Draco. Augen auf. Wir müssen los." „Was?", murmelte er völlig vertrant und blinzelte die freche Hexe mit dem bunten Haarschopf verschlafen an.

„Es ist fast 15:00 Uhr. Blaise und Charlie warten sicher schon." Damit war er wach, allerdings viel zu schnell oben, sodass sich seine Gehirnerschütterung erneut unangenehm meldete. Genauso die noch immer teils ramponierten Rippen, denn er zischte vor Schmerz.

„Langsam", mahnte Tonks.

„Was ist mit Her-... Granger?", korrigierte er sich rasch. Tonks schmunzelte auf den Versprecher allerdings spitz.

„Du brauchst mir nichts vorspielen. Deine Mutter hat mir da noch ein paar Sachen verraten. Davon abgesehen hab ich Augen im Kopf. Dein Verhalten letzte Nacht war recht deutlich", grinste sie, was Dracos Laune nicht hob, sondern ihn nur wieder knurren ließ.

„Alter Stinkstiefel", stänkerte Tonks etwas und half ihm auf.

„Na komm. Kingsley ist soweit mit allem fertig. Er und ich werden euch begleiten." „Ihr traut mir wohl nicht?", stellte er nüchtern fest. Tonks sah sich verlegen, denn ihre Haare verfärbten sich.

„Doch", log sie, da sie ursprünglich allein mit ihm und Hermione hatte gehen wollen. Kingsley traute der Sache allerdings nicht zu 100%. Darüber hinaus standen auch Harry, Remus und vor allem Ron, dem Vorhaben mehr als skeptisch gegenüber, sodass sie letztlich resigniert hatte.

„Du bist aber auch noch ganz schön Matsch, von Hermione mal zu schweigen. Selbst mit einen Portschlüssel ist so eine lange Reise dennoch anstrengend." „Sicher", gab er ihr süffisant zurück, da er für sich andere Wahrheiten sah. Am Ende folgte er Tonks, noch immer leicht wankend, die sich nochmal neugierig zu ihm drehte.

„Aber sag mal... Was mich noch interessieren würde... Seit wann kennst du dich so gut mit diesem Muggle Zeug aus?" „Hm? Ach, das ist wegen Charlie." „Der ist doch auch ein Reinblut?", wunderte sich Tonks, zu der Draco spitz sah.

„Und? Macht das irgendeinen Unterschied?" „Na ja... Eigentlich nicht", sah sie sich verlegen, kam aber nicht umhin, sich über ihren Cousin zu wundern. Solche Worte aus seinem Mund?

„Aber gerade ein Reinblut hat damit doch noch weniger zu tun als sonst jemand." „Sicher. Die Freundin von Charlies Vater ist aber ein Halbblut. Sie hat wohl eine Menge von dem Zeug angeschleppt, weil sie es teils doch recht praktisch fand, aus beiden Welten schöpfen zu können. Charlie kam mir irgendwann dann auch damit. Ich hab am Anfang gedacht, er hat einen Treffer weg. Aber das mit dem Telefon ist wirklich praktisch. Auf dem Weg können sie einem nicht so nachspionieren, wie mit den Eulen oder Flohgesprächen." „Scheint so", murmelte Tonks, nach wie vor angenehm überrascht, eine derartige Seite an ihm entdeckt zu haben. Kurz darauf waren sie in dem kleinen, warmen Zimmer, in dem Hermione lag. Dort herrschte allerdings gesteigerter Aufruhr.

„Warum nicht?", fragte Ginny ihre Mutter zum gefühlt hundertsten Mal.

„Es ist viel zu gefährlich!" „Und was? Wieso?" „Ich habe Nein gesagt und gut!", sprach Molly ein Machtwort. Der Rotfuchs sah es aber nicht ein und richtete sich stattdessen an Arthur. Rons blöde Argumentation ebenfalls ignorierend, der ausnahmsweise auf Mollys Seite war. Allerdings war Harry auch nicht sonderlich begeistert von Ginnys Idee.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now