067. Verhandlung II: Angriff (1/2)

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Verhandlung II: Angriff

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Als Hermione wieder zu sich kam, lag sie verletzt auf einem eisigen, feuchten Steinboden. Ihr Kopf lastete unendlich schwer, während der Rest ihres Körpers eine einzige, schmerzende Masse war. Um sie herum war es dunkel und kalt. Einsam und verlassen. Es war unheimlich. Sie hatte Angst. Fürchterliche Angst. Was würde hier noch kommen? Was würden diese Monster ihr noch alles antun?

Als die Verzweiflung drohte sie aufzufressen, hörte sie hastige Schritte auf dem Boden widerhallen. Mit diesen näherte sich ihr ein kleines Licht, dessen kühler, weiß-blauer Schein ihr im ersten Moment entsetzlich in den Augen stach.

Als sie blinzelte, erkannte sie einen Schatten, der sich bei ihr niederließ. Er schlug die schwarze Kapuze des Umhangs zurück und gab damit einen blonden Schopf preis. Nur Sekunden später blickte sie in ein paar besorgte, graue Augen.

„Draco...", hauchte sie zitternd, mit Tränen in den Augen. Ihr Gegenüber sagte nichts, sondern nahm sie behutsam auf die Arme. Er drückte sie wärmend an sich und setzte sich in Bewegung. Hinaus aus dem eisigen, modrigen Loch, direkt in ein tosendes Flammeninferno hinein, was sich kurz darauf als die zerfallenen, teils brennenden Ruinen Hogwarts' herausstellte. Die Schlacht.

„DRACO!", schepperte es unsäglich wütend über den freien Platz, worauf der Blonde zur Salzsäule erstarrte. Hermione folgte mit schwerem Kopf der Stimme und entdeckte in einigen Metern Entfernung, eine ganze Schar von Death Eatern, in ihren tiefschwarzen Gewändern.

Unter ihnen in der ersten Reihe Mitte stand Lucius, der mit gefährlich erhobenem Zauberstab auf seinen einzigen Sohn deutete. Mit bei ihm war die Lestrange Sippe, Greyback, Rowle, Jugson, Dolohov, die Carrows, Travers, Yaxley und noch dutzend andere. Hinter dieser fürchterlichen Meute zeichnete sich, als zusätzliche Bedrohung, die bleiche Erscheinung Voldemorts ab. Auf diesen Anblick klammerte Hermione sich noch mehr an Draco und konnte so überdeutlich seinen beschleunigten Herzschlag spüren.

„Das war ein Fehler", raunte Bellatrix ihrem Neffen zu, der daraufhin einen Schritt zurückwich.

„Glaubst du allen Ernstes, du kommst damit ungeschoren davon?", hörte die Gryffindor eine weitere, zornige Stimme, zu der Draco sich hastig drehte.

Hinter ihm baute sich, ähnlich bedrohlich, die halbe Schülerschaft Hogwarts' auf. Ganz vorne Ron, Megan, Zacharias, Justin, Kevin und noch viele mehr, die überhaupt nicht gut auf ihn zu sprechen waren. Sie maßen ihn mit schier tödlichen Blicken, die denen der Death Eater alle Ehre machten. Zusätzlich zu den Schüler kamen auch noch Auroren, sowie der übermächtige Rest der Magischen Gemeinschaft.

„Dreckiger Death Eater", raunte Ron unheilvoll, während Megan mit einem sadistischen Grinsen „Jetzt bist du fällig, Malfoy" anfügte. Noch als Hermione versuchte, diese beiden Sätze zu verinnerlichen, wurde sie ihm entrissen.

Dunkle Wogen und Schatten brachen über ihr zusammen und nahmen ihr den Halt. In der nächsten Sekunde stolperte sie und schlug der Länge nach hin. Als sie verschreckt aufblickte, war das Inferno um die Schlacht verschwunden. Ebenso diese beängstigende Schwärze. Stattdessen tat sich ihr eine Umgebung auf, die alles andere als beruhigend war. Azkaban.

Sie fand sich in einem der dunkelsten Verliestrakte wieder, was ihr das Herz bis zum Hals hämmern ließ. Panisch, wie auch getrieben sah sie sich um und entdeckte schließlich am Ende des Gangs eine Zelle. Diese hatte keine Tür, wie sonst üblich, sondern Gitterstäbe, sodass man auf den ersten Blick den Insassen ausmachen konnte. Dass sich hinter der Gitterverstrebung tatsächlich jemand befand, konnte sie deutlich sehen. Sie erkannte eine Gestalt, die auf dem Boden an der Wand saß.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now