034. Gedankenchaos

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Gedankenchaos

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„Was?", keuchte Tonks zittrig, deren Gesicht noch bleicher wurde. Zeitgleich begann es Ginny zu schmeißen, während Blaise eine unbeschreibliche Wut befiel, die binnen einer Sekunde unkontrolliert aus ihm herausbrach.

„Nein!", schnauzte er Charlie an, der noch immer mit seinen Gedanken irgendwo festhing. Kurz darauf packte Blaise Draco am Kragen und zerrte ihn im Sessel etwas mehr in eine aufrechte Position, bevor er die fahle Erscheinung unsäglich wütend anschrie.

„Malfoy! Verdammt, du blödes Arschloch! Das kannst du nicht bringen! Du kannst dich nicht einfach aus dem Staub machen! Was fällt dir ein, dich aus der Verantwortung ... aus allem zu stehlen?!", keifte Blaise, dem unkontrolliert die Tränen in die Augen schossen, bevor er mit der Faust auf den leblosen Körper einschlug. Wieder und wieder, bis es ihm den Blick zur Gänze zu verwässern drohte.

„DRACO!", schrie er in einer haltlosen Verzweiflung und schlug dem Blonden ein weiteres Mal energisch auf den Brustkorb, worunter der reglose Körper erzitterte. In der nächsten Sekunde hatte Blaise einen ziemlich großen Blutfleck auf dem T-Shirt, was er sich verstört besah, bis ihm bewusst wurde, woher es kam.

Es war Blut, welches sich schlagartig einen Weg aus Dracos zugeschnürter Kehle nach außen gesucht hatte. Blut, was ihn halb erstickt hatte. Nun strömte rasend schnell die frische Luft in seine brennenden Lungen, mit der auch das eben noch stille Herz plötzlich wieder getrieben hämmerte und ihn zittrig, keuchend atmen ließ.

„Dray...?", konnte Blaise auf den Anblick nur krächzen und wischte sich rasch die Tränen aus den Augen, falls diese drohten ihm einen bitterbösen Streich zu spielen. Doch der neue Eindruck blieb. Sein Freund atmete. Atmete wieder, was sich Charlie mit einem flinken Griff an Dracos Kehle nachhaltig bestätigte.

Diesmal fand er seinen Puls sofort, denn dieser raste unwahrscheinlich. Unter normalen Umständen hätte ihm diese Tatsache Angst gemacht. Jetzt sorgte diese Regung in ihm für eine unbeschreibliche Erleichterung.

„Merlin nochmal", stieß er keuchend aus, als er sich auf dem Sessel abstützte, um besseren Halt zu finden, denn irgendwie hatte er schlagartig Gummibeine.

„Was ... was... L-Lebt er?", stammelte Tonks, die zwar sah, dass ihr Cousin plötzlich wieder atmete, womit auch die Schatten um seine Augen verschwanden. Dennoch brauchte sie eine akustische Bestätigung, da ihr Charlies tonlose Worte noch immer quälend durch den Kopf schwirrten.

„Ich ... ich...", brachte Charlie kurz nur Gestammel heraus, als er zu Blaise sah, der ihren Freund heulend halb in den Armen liegen hatte und auf ihn schimpfte.

„Du blöder Vollidiot! Du musst doch nicht ganz dicht sein, uns so einen Schreck einzujagen! Ich könnte dir pausenlos in den Hintern treten!", fauchte er schluchzend, wie auch zitternd und zog Draco noch stärker zu sich.

„J-Ja", zitterte Charlies Stimme noch immer, der es langsam zu begreifen begann. Allen voran das Warum. Offensichtlich hatte Blaise Dracos Pumpe mit den harten Schlägen irgendwie erneut in Gang gesetzt. Sein Herz schlug wieder, das aber viel zu getrieben. Er hatte durch alles anscheinend noch mehr abbekommen, als sie vermutet hatten. Allein die Tatsache, dass er angefangen hatte Blut zu husten, sprach dafür, dass mit seinem Körper noch irgendetwas anderes nicht stimmte, womit er sich an Blaise richtete.

„Blaise ... Verdammt, BLAISE!", schrie Charlie halb, da er nicht gleich reagierte, während Draco drohte gänzlich in den Armen des Schwarzhaarigen zu verschwinden.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now