118. Zuwendung (1/2)

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Zuwendung

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„Hermione!", rief Blaise, sodass sie stehen blieb und sich müde zu ihm drehte.

„Hm?" „Krankenflügel?", fragte er nur, worauf sie matt lächelte. Waren ihre Gedanken und Regungen inzwischen so offensichtlich?

Sie nickte, sodass sie zu dritt zu Madam Pomfrey verschwanden, um kurz nach ihrem Freund zu sehen. Sie fanden Tonks, in ihre Akten vertieft, neben seinem Bett vor. Als die Aurorin die Freunde hörte, schaute sie zu den dreien auf und zwang sich zu einem Lächeln.

„Hey. Gar nicht beim Essen?" „Keinen Hunger", nuschelte Hermione und sah zu Draco, der noch immer so schwer atmete. Zudem schimmerte der kalte Schweiß recht deutlich auf seinen bleichen Zügen.

„Wie geht's ihm?", fragte Charlie. Tonks seufzte und legte ihre Unterlagen beiseite.

„Nicht gut." „Was... Was meinst du mit, Nicht gut? Nicht gut, wegen allem was war, oder nicht gut, weil es ihm noch schlechter geht?", hakte Blaise unsicher nach. Tonks sah daraufhin zu ihrem Cousin, bevor sie den Freunden erklärte.

„Beides, wenn du so willst. Er hat die Nacht Fieber bekommen und... Er war vor drei Stunden kurz wach." „Und? Hat er was gesagt?", fragte Charlie.

„Nein. Und so wie er aussah... Ich fürchte er hat mich gar nicht erkannt. Er war richtig panisch. Poppy meinte, er steht wahrscheinlich noch immer stark unter Schock." „Wundert dich das?", murrte Charlie, worauf Tonks betreten den Blick senkte, als sie an die Sache mit Megan dachte. Bei dem Gedanken an dieses Mädchen fiel ihr noch etwas ein.

„Bleibt ihr ein paar Minuten hier? Remus wollte mir noch ein paar Unterlagen schicken und -" „Sicher", murmelte Blaise, sodass Tonks sich schlich. Die beiden Jungs holten sich nur noch zwei Stühle, während Hermione auf dem von Tonks Platz nahm.

Ihr Blick huschte im Kommenden vermehrt über die Züge des Blonden. Dabei registrierte sie deutlich das unruhige Zucken unter seinen verschlossenen Lidern. Ihr war klar, dass er trotz der Tränke unter Albträumen litt, weswegen sie die Hand beruhigend an seinen Kopf legte. Beinahe in der gleichen Sekunde zersprang das Wasserglas auf Beistelltisch. Sie zog die Hand verschreckt zurück und sah, wie Blaise und Charlie, verwirrt auf den Scherbenhaufen.

„Was zum Teufel...?", murmelte Charlie irritiert, während Hermione heftig schluckte und kurz zu Draco sah, bevor sie sich auf die beiden Jungs konzentrierte.

„Ich fürchte, das war Draco." „Was?", stutzte Charlie und auch Blaise schaute verwundert. Hermione nickte nur knapp und erklärte.

„Das war am Montag auch schon. Ich glaube er hat Albträume und da..." „Da macht sich seine Magie selbstständig", begriff Blaise. Sie nickte. Charlie konnte daraufhin nur mit dem Kopf schütteln.

„Das ist doch nicht normal, dass sich aufgrund eines Albtraums die Magie so sehr entlädt!" „Du sagst es. Es ist nicht normal", wiederholte Blaise und sah zurück auf seinen Freund, der sich mit der Dunkelheit, und allem, was in dieser verborgen lag, quälte.

„Vielleicht wecken wir ihn besser", murmelte er und setzte sein Vorhaben gleich in die Tat um. Als er nach Draco griff, schoss unverhofft die Wasserschale neben dem Bett auf Blaise zu, der geradeso den Kopf einziehen konnte. Eine Sekunde später krachte die Keramik an die Steinwand und zerbarst in hundert Teile.

„Scheiße", keuchte Blaise und sah bleich in Richtung Wand, bevor er wieder zu seinem Freund schaute.

Wie sollten sie ihn bitteschön wach bekommen, wenn er sie im Unterbewusstsein angriff? Es war eine Frage, die sich auch Charlie und Hermione stellten. Am Ende versuchte Hermione nochmal ihr Glück. Allerdings nicht nur mit Gesten, sondern auch mit Worten. Unter Umständen erkannte er trotz allem ihre Stimmen.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now