053. Im Ministerium

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Im Ministerium

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„Mr. Shacklebolt", begann Rita Skeeter zuckersüß und spielte mit ihrer giftgrünen Schreibfeder.

„Wie gedenken Sie die fehlenden Posten im Ministerium auf die Schnelle neu zu besetzen?", sah sie ihn über ihre extravagante Brille hinweg an.

Neben ihr waren noch drei weitere Reporter in Kingsleys Büro, zusammen mit zwei Fotografen, die sich zu dem offiziellen Pressetermin eingefunden hatten. Etwas, was er hasste. Er hatte, Merlin wusste, genug andere Sachen zu tun, als sich mit diesen profitgeilen Aasgeiern zu beschäftigen. Allen voran mit Skeeter, die jedem das Wort im Mund umdrehte, nur um eine gute Story an den Mann zu bringen. Ob nun wahr oder an den Haaren herbeigezogen spielte da keine Rolle.

Nur kam er langsam nicht mehr um so etwas herum. Die Öffentlichkeit verlangte allmählich nach einer gewissen Berichterstattung. Was, wie, wo und so weiter. Und da er sich dazu bereit erklärt hatte, als Interims-Minister zu agieren, was wohl ein wenig länger als ein paar Wochen werden würde, fiel auch so etwas lästiges, wie Pressetermine, in seinen Aufgabenbereich.

„Stimmt es, dass Sie Mr. Potter und den übrigen Mitgliedern der Widerstandskämpfe direkte Stellen im Ministerium angeboten haben?", bohrte Rita, was ihn grummeln ließ.

Es war leider kein Geheimnis, dass im Ministerium noch immer heilloses Chaos herrschte. Dass es an allen Ecken und Enden an Personal fehlte. Und zwar an Gutem, weswegen er sich an Harry und die übrigen jungen Leute gewandt hatte, denn diese hatten ganz andere Ansichten und Perspektiven. Das war etwas, was sie brauchten, wollten sie ein gänzlich neues System aufbauen. Eines frei von Korruption und Vorurteilen. Frisch, jung, und dynamisch, womit er zu Skeeter sah.

„Das ist korrekt. Ich habe -" In der Sekunde flog ohne Vorwarnung die Tür zu seinem Büro auf, durch die Hermione völlig aufgelöst stürzte. Hinter ihr Kingsleys Sekretärin Trish, von der sich die Löwin nicht bändigen ließ.

„Miss Granger?", flötete Rita überrascht, als sie die Gryffindor sah, die zudem richtig fertig aussah. Was auch immer sie hierher getrieben hatte, es schien Skeeter eine wesentlich interessantere Story zu sein, als dieser langweilige Ministeriums-Kram. Dieser Ansicht waren auch die beiden Fotografen, denn sie schossen eifrig Bilder.

„Sie ließ sich nicht zurückhalten. Sie -", entschuldigte Trish sich bei Kingsley, der beschwichtigend die Hand hob „Schon gut" und sich Hermione zuwenden wollte, nur drängte Rita sich dazwischen.

„Meine liebe Miss Granger. Schrecklich sehen Sie aus", flötete die Blonde theatralisch.

„Darf ich denn den Grund für Ihren so übereilten Besuch hier im Ministerium erfahren?", fragte sie und saugte an ihrer flotten Schreibfeder. Die Gryffindor bemerkte da erst, in was sie reingeplatzt war. Egal.

„Käfer!", zischte sie Rita an, die sich daraufhin halb an ihrer Feder verschluckte. Die Löwin ließ sie nun jedoch links liegen und sah stattdessen zu Kingsley.

„Du musst mir helfen!" „Ähm... Hermione, das ist im Augenblick etwas schlecht. Später. Ja? Ich -" „Später ist zu spät! Bitte! Es ist wichtig! Das kann nicht warten!", kamen ihr die Tränen, als ihre Phantasie drohte mit ihr durchzugehen. Sie hatte erneut die fürchterlichsten Bilder vor Augen, was gerade in Azkaban, in diesem dunklen Verlies, passierte.

„Was ist denn so dringend?" „Nicht hier. Kingsley, bitte! Du bist der Einzige, der ihm helfen kann!" „Ihm?", stutzte Rita, womit sich Hermione kurz auf die Zunge biss, bevor sie wieder zu der blonden Hexe sah.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now